Wir können uns als Mitglieder auf die Schultern klopfen dafür, dass wir beim Parteitag 2020 entschieden haben, dass…
… wir unsere Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften stärken und unser begonnenes Programm der Haustürbesuche ausbauen werden. Wir haben ein klares Konzept entwickelt, das unsere Forderungen für den Wahlkampf 2021 benennt und beschreibt, welche konkreten Leitlinien in einer möglichen Grün-Rot-Roten Regierung unverzichtbar sind. Insbesondere haben wir Konzepte entwickelt, die beschreiben, wie wir unsere Bezirksverbände stärken und so organisieren können, dass wir überall ein beliebter, sozialer und motivierender Anlaufpunkt für die Menschen aus der Umgebung sind.
Denn heute, fünf Jahre nach dem Parteitag und vier Jahre nach der Bundestagswahl, hat die Partei es geschafft, dass …
… wir wieder eine Partei sind, auf die Niedriglöhner*innen, Arbeitslose und weniger privilegierte Menschen, aber ebenso auch die breite Mittelschicht zählen kann. Wir haben es geschafft, dass wir keine subkulturelle Partei sind, die sich exklusiv dem einen oder anderen Milieu hingibt, sondern eine Partei, die in der Mitte der Gesellschaft steht und Ansprechpartner für die überwältigende Mehrheit der Gesellschaft ist. Nur eben nicht für die Kriegstreiber und Milliardäre.
Mit Blick auf die vergangenen Jahre bist Du besonders stolz darauf, dass …
… wir eine Partei geworden sind, die aus der politischen Landschaft in Deutschland nicht mehr wegzudenken ist. Wir konnten Bewegungen vernetzen und Aktivismus vorantreiben und den Reichen und Mächtigen schon die ein oder andere politische Schelle verteilen. Wir sind unglaublich viele, ehrliche und aufrichtige Menschen, die ihre Freizeit für das Wohl ihrer Mitmenschen aufwenden. Dass wir solche Menschen in einer Organisation zusammenbringen können, macht mich stolz.
Die LINKE hatte in der Wirtschaftskrise und den Verteilungskämpfen nach Corona richtig reagiert, sie …
… hat ein breites Bündnis aus engagierten Bürger*innen, Aktivistengruppen, Parteien und Gewerkschaften auf der Straße zusammengebracht, um die Reichen und Krisenprofiteure zur Verantwortung zu ziehen. Wer hat, der gibt. Dabei konnte sie sowohl Fachangestellte sowie auch Künstler*innen, kleine Selbstständige, mittelständische Unternehmer*innen und viele andere Akteure dieser Gesellschaft zu einem antimonopolistischen Bund zusammenrücken.
Realpolitisch hat die LINKE wichtige Erfolge feiern können. Entscheidend war, dass sie …
… einen Mietendeckel in den Großstädten durchgedrückt hat, der, nachdem alle Klagen abgewiesen worden sind, nun auch rechtskräftig und effektiv ist. Im Bereich Rekommunalisierung der Wohnungen wachsen die Erfolgszahlen stetig. Der Mindestlohn wurde schon auf 12,50€ erhöht und die kleinen Unternehmen wurden über einen umverteilenden Wirtschaftsfonds, in den die großen Unternehmen einzahlen, geschützt. Prinzipiell sind auch alle großen Unternehmen, die wie die Lufthansa riesige öffentliche Hilfen bekommen haben, in die öffentliche Hand übernommen worden. Die Krisenprofiteure wurden wirtschaftlich und juristisch zur Verantwortung gezogen.
Wenn man heute Linkspartei googelt, kommt als weiteres Schlagwort …
... sozial.
Die größte gesellschaftspolitische Herausforderung ist nun ...
… die Zuspitzung des Verteilungskampfes und eine Trendwende zu einem wirtschaftlichen Umbau, der sich idealerweise weg von einer neoliberal, privat organisierten Profitwirtschaft hin zu einer öffentlich gesteuerten, innovativen und sozial-ökologischen Wirtschaftsform transformiert.
Deswegen schlägst Du Deinem Ortsverband für 2035 vor, sich für die kommende Zeit noch stärker auf …
… das Wesentliche zu konzentrieren und ideologische und grundsätzliche Grabenkämpfe zu vermeiden. Denn nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, kommen wir weiter.
Am Ende Deines Beitrags willst Du noch mal Folgendes loswerden:
Wir sollten immer ein offenes Ohr für gute Argumente haben und uns immer bewusst sein, dass politische Arbeit kein Selbstzweck ist, sondern der Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschheit und der Natur dient. Und jederzeit sind wir dazu aufgerufen, respektvoll mit unseren Mitmenschen umzugehen, egal, ob sie unsere Positionen teilen oder nicht. Denn nur wenn wir selber Respekt vor der Menschheit haben, können wir eine Gesellschaft schaffen, die dem Menschen den nötigen Respekt zollt.
Nach der Mitgliederversammlung trefft ihr euch im Biergarten, ein paar Interessierte sind auch gekommen, um euch Genoss*innen kennenzulernen. Du unterhältst Dich mit einer der Anwesenden. Dein zentrales Argument, warum deine Gesprächspartner*in an diesem Abend in die LINKE eintreten soll, ist …
… dass die Linke derzeit die einzige politisch bedeutende Kraft ist, die es schafft, so diverse Themen und Interessen im Zeichen einer fortschrittlichen Politik in eine Organisation zu gießen. Je mehr wir sind, je mehr wir uns gegenseitig den Rücken stärken, desto effektiver können wir den Reichen und Mächtigen die Stirn bieten und für eine solidarische Gesellschaft streiten. Und davon profitieren wir alle.
Auf Deinem Spazierweg nach Hause denkst Du Dir:
Wie chillig, dass es beim Treffen alles so entspannte Leute waren. Ich hab auf jeden Fall Bock, die alle bald wieder zu sehen.
Das Gespräch führte Rhonda Koch.