Am 5. Mai 2018 wäre Karl Marx 200 geworden. Viele feiern ihn als großen Denker, einen der größten vielleicht, aber als einen, der uns heute nichts mehr zu sagen hat, als »toten Hund«. Andere rühmen seine Krisentheorie, entnennen aber seine politischen Perspektiven. Wieder andere versuchen, die von ihm und Engels inspirierte »wirkliche Bewegung«, den Kommunismus, für Realsozialismus, Gräueltaten und Gulag verantwortlich zu machen. Sie brandmarken damit jede Sehnsucht nach einer anderen, nicht-kapitalistischen Zukunft als gefährlich.
Selbstverständlich bedarf es einer kritischen (Selbst-)Reflexion einer an Marx anschließenden Praxis, aber auch ihrer kritischen Rückgewinnung, einer Wiederaneignung seines Denkens und Handelns für eine radikale Perspektive der Befreiung. Als Kompass für das Einfache, das so schwer zu machen ist, für eine Praxis, deren Maxime es ist, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«.
LuXemburg 2–3/2017 fragt deshalb im Jubiläumsjahr »Marxte noch mal?!« Wie lässt sich heute an das Marx'sche Werk anschließen? Und zwar so, dass nicht der Kanon im Zentrum steht, sondern die Theorie zum Maßstab für verändernde Theorie und Praxis werden kann – zum Reflexionsraum für Emanzipation und Befreiung.
Als Politiker wird Marx in der Linken wenig diskutiert, dabei lässt sich für aktuelle Strategiefragen vieles lernen. Wie könnte Gewerkschaftspolitik aussehen, die sich bei »Marx-Consulting« (Urban) bedient? Wie kann ein von Marx inspiriertes Denken einen klassenpolitischen Feminismus bereichern? Warum und wie eigentlich heute Marxist*in werden, und noch wichtiger: bleiben? Und wie steht es mit dem Subjekt der Revolution, der Transformation, der revolutionären Realpolitik? Wo liegen die Fluchtlinien einer inklusiven Klassenpolitik und wer zum Teufel macht eigentlich mit?
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Inhaltsverzeichnis
marx200
ROSALUX: Was kommt
... die Welt verändern
Zwischen Wissenschaft und Weltauffassung Warum die Marx’sche Theorie eine neue Form des Wahr-Sagens ist Von Alex Demirović
Bildstrecke: City Skins (PDF) Marx – Engels Von Various & Gould
»... vor allem Revolutionär« Warum wir Marx strategisch lesen müssen Von Michael Brie
Hoch die ... Warum Marx grenzenlos war Von Marcello Musto
Luxemburg Online:
Marx und die Internationale Arbeiterassoziation Wie er die Fäden zusammenhielt Von Manfred Neuhaus
Marxismus in Bewegung Wie Marx in der jungen Sozialdemokratie Furore machte Von Lutz Brangsch
Leben und Werk Was wir aus einer biografischen Marx-Lektüre lernen können Von Michael Heinrich ...
Marxist*in werden
Marxistsein/Marxistinsein Wie Marxist*in werden und bleiben Von Wolfgang-Fritz Haug
Flaschenpost der Hoffnung Wie Marx und ich zusammenfanden Von Klaus Weber
Fem-Ma statt Emma Warum ich Feministin und Marxistin bin Von Katja Kipping
Wider die Anpassungswissenschaft Warum es einer marxistischen Subjektwissenschaft bedarf Von Morus Markard
Das Ganze begreifen Wie ich mit Marx die Kunstgeschichte neu lesen lernte Von Jutta Held
Luxemburg Online:
Warum ich Marxist geblieben bin Von Bernhelm Booß-Bavnbek
Luxemburg Online:
Juristin und Marxistin – alltägliche Diskrepanz Von Anne-Kathrin Krug
Bildstrecke:
Made in Europe – Ein Cent pro Jacke (PDF) Von Yevgenia Belorusets ...
Geschlecht aufheben
Ein marginales Zentrum Warum Geschlechterverhältnisse Produktionsverhältnisse sind Von Frigga Haug
Über Marx hinaus Wie sich die Frage der Reproduktion marxistisch entwickeln lässt Von Sylvia Federici
Luxemburg Online:
Das Ganze der Arbeit revolutionieren! Welchen Mehrwert Marx für eine Care Revolution hat Von Gabriele Winker
Luxemburg Online:
Marx global? Von Gayatri Chakravorty Spivak
... anders produzieren
Der tote Hund als Berater Warum die Gewerkschaften öfter mal Marx fragen sollten Von Hans-Jürgen Urban
Kampf ums Konkrete Warum der Doppelcharakter der Arbeit für gewerkschaftliche Organisierung relevant ist Von Stefanie Hürtgen
Luxemburg Online:
Auf ins Reich der Freiheit? Was Marx über unsere digitale Zukunft schon wusste Von Ursula Huws
Luxemburg Online:
Kapitalismusanalyse und alltäglicher Klassenkampf Warum wir ohne Marx keine Gewerkschaftspolitik machen können Von Ralf Krämer
Luxemburg Online:
Weiter so? Geht nicht! Warum Gewerkschaften nicht auf Wachstum setzen sollten Von Ingrid Artus und Jan Weyand
Kapitalozän Warum die Rettung des Planeten keine technische Frage ist Von Elmar Altvater
Luxemburg Online:
Sie fällt und fällt ... Was uns die Entwicklung der Profitrate über den Stand des Kapitalismus verrät Von Minqi Li
Lenin (bebildert, als PDF) Von Milo Rau & Ensemble ...
Klasse verbinden
Widmarck (bebildert, als PDF) Von Nils Stelte
Luxemburg Online:
Verzweifelt gesucht ... Weshalb es mit dem revolutionären Subjekt nicht so einfach ist *Von Mimmo Porcaro
Das heilvolle Durcheinander der Revolution Warum Umwerfen und Aufbauen zusammengehören Von Bini Adamczak
Luxemburg Online:
Klasse an sich/für sich Warum der Klassenkampf der Klasse vorausgeht Von Michael Vester
Luxemburg Online:
Das unmögliche Prekariat Wie Klasse neu gedacht und gemacht werden kann Von Mario Candeias
Auf dem Dachboden der Geschichte kramen Wie wir unsere Kämpfe neu erinnern sollten Von Tithi Bhattacharya
Sozialistische Klassenpolitik Was die Klassenfrage für die LINKE bedeutet: verbinden statt gegeneinander ausspielen Von Bernd Riexinger
Für eine Demokratisierung der Klassentheorie Warum das Subjekt der Geschichte nicht (mehr) am Fließband steht Von Ariel Salleh
Im Sog der Großen Stagnation Weshalb wir eine neue Internationale bräuchten Von Karl Heinz Roth
Was heißt »Demokratie«? Die eine Welt organisieren Von Alain Badiou
Das Phänomen Žižek Marxismus und Pop-Philosophie Von Timm Ebner
Der schwarze Spiegel Warum Widerstand der Macht vorausgeht Von Michael Hardt und Antonio Negri
Rubriken
ROSALUX: Was war & Wer schreibt
ABC der Transformation Strategischer Essenzialismus Von Julia Bringmann
Luxemburg Online:
Post-Wachstum für alle Für eine solidarische Politik, die die Grenzen des Planeten mitdenkt Von Max Koch
Luxemburg Online:
Trump, Macron: derselbe Kampf Von Thomas Piketty Januar 2018, 196 S., hg. von der Rosa-Luxemburg-Stiftung