Ob in der Lausitz oder im Leipziger Umland: Wo einst die Braunkohlebagger gruben und Mondlandschaften hinterließen, entstehen nun künstlich angelegte Seengebiete von zum Teil gigantischen Ausmaßen.  


In der boomenden Region um Leipzig – eine zuvor seenarme Gegend – werden die neuen Naherholungsgebiete gut angenommen. Großstädter*innen erkunden auf neuen Radwegen Badestrände; Häfen für Segeljachten und Häuser mit Seeblick sprießen derweil aus dem sandigen Boden und zeigen an, wer sich die Filetstücke gesichert hat. 


Die Flutung stillgelegter Tagebaue ist für die ehemaligen Betreiber die günstigste Lösung. Doch hat sie weitreichende Auswirkungen auf das Ökosystem. Deutlich wird dies vor allem in der Lausitz: Hier sind die Ausmaße der Eingriffe deutlich umfangreicher, bis Ende des Jahrzehnts soll rund um die stillgelegten Tagebaue Europas größte künstliche Wasserlandschaft entstehen. Umweltschützer*innen warnen, dass der Sulfatgehalt der Spree dadurch steigen und die Trinkwasserversorgung gefährden könnte. Die Flutung des riesigen Cottbuser Ostsees ist aufgrund von Wasserknappheit bereits ins Stocken geraten. Es bleibt schwer kalkulierbar, wie hoch die langfristigen Kosten der Landschaftsumgestaltung sein werden.

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Der Fotograf René Zieger beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit den Veränderungen der Tagebaugebiete. In Fortführung seines Projekts »Retired Soil« (etwa: Erde im Ruhestand) aus dem Jahr 2010, in dem er vor allem das Abbaggern von Ortschaften thematisierte, kehrt er seit 2017 regelmäßig in die angelegten Landschaften zurück. Seitdem erzählt er mit beeindruckenden Bildern von ihrer neuen Erschließung und den Menschen, denen er dort begegnet. 

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