Auch wenn nun einige Anhänger eines Brexit auf dem europäischen Festland, für den es viele gute Gründe gibt, Corbyn Verrat vorwerfen, hat sich die Labour Party umentschieden und den Kurs geändert. Paul Mason erklärte kürzlich in Berlin den Grund: Selbst als Brexit-Befürworter wäre nichts gewonnen, wenn der Ausstieg unter der Herrschaft der Tories vollzogen würde. Cameron würde erst recht den härtesten Thatcherismus durchsetzen, um die drohenden Wachstumsverluste und eine Abwertung des Pfund-Sterling abzufedern. Ein linker Exit ist unter den gegebenen Bedingungen nicht zu haben. Daher treten GegnerInnen wie BefürworterInnen des Brexit bei Labour nun gemeinsam ein für ein »stay in Europe, to change Europe« (In Europa bleiben, um Europa zu verändern). Bertie Russell argumentiert im folgenden Artikel (Englisch), bei dem EU-Referendum gäbe es für die Linke nichts zugewinnen, aber es sei ein game of realpolitik, das von ihr gespielt werden müsse. Bertie Russell: The EU referendum: damned if you leave, damned if you remain

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