Die heutige extreme Rechte ist noch nicht faschistisch oder noch nichtfaschistisch. Sie unterhält keine paramilitärischen Sturmtruppen, um die parlamentarische Demokratie zu stürzen und alle politischen Freiheiten abzuschaffen. Vielmehr verfügt sie über eine dünne zivilgesellschaftliche Basis, die sich bislang auf Kulturkämpfe konzentriert, während sich deren Wut gelegentlich in der wirklichen Welt in Gewaltausbrüchen von „einsamen Wölfen“ und Bürgerwehren sowie in Ausschreitungen, Pogromen und Pseudo-Aufständen entlädt. Die Aggressionen ihrer gewählten Führer wie Trump, Modi, Bolsonaro, Duterte, Orbán, Milei und Netanjahu richten sich nicht gegen die parlamentarische Demokratie, sondern gegen den aus ihrer Sicht zu liberalen Staat. Auch wenn sie hin und wieder die Gewalt des Volkes gegen die bürgerliche Legalität entfesseln, ist ihr eigentliches Ziel ein konstitutioneller Bruch, der das Gleichgewicht der Herrschaft eher in Richtung autoritäre Demokratie als in Richtung Diktatur verschieben soll. Der Faschismus, der auf diese Weise vorbereitet wird, wird nicht dem klassischen Faschismus ähneln. Die Welt, die den Faschismus hervorgebracht hat – Kolonialismus, Klassenkämpfe, Revolutionen und intensive industrielle Modernisierung – ist für immer vergangen. In der neuen Welt ist es die Klimakrise, die die zentralen Fragen aufwirft: Wer bekommt was und wer muss verzichten, wer darf leben und wer stirbt? Der „neue Faschismus in seinen Kinderschuhen“, ob mit grünem oder braunem Anstrich, bereitet das Terrain für einen Krieg gegen das vor, was er als mutierte oder deplatzierte Biologie ansieht: die migrantische oder die kriminelle.

»Die heutigen Formen des aufkeimenden Faschismus verwandeln den Humus des Elends in eine Art kollektive Erregung, die auf eine ekstatische Begegnung mit dem Tod drängt – das Metier des ›Einsamen-Wolfs-Täters‹.«

Der aktuell zu beobachtende aufkeimende, aber noch unausgegorene Faschismus lebt von akuten und chronischen Katastrophen. Nach Gilles Deleuze und Félix Guattari bediente der klassische Faschismus eine weit verbreitete Todessehnsucht: Am Ende stand nicht das herbeifabulierte, sich von Westeuropa bis Ostasien erstreckende Tausendjährige Reich, sondern als letzter Akt der Nazis der Nerobefehl, sämtliche Infrastruktur in Deutschland zu zerstören. Die heutigen Formen des aufkeimenden Faschismus verwandeln den Humus des Elends in eine Art kollektive Erregung, die auf eine ekstatische Begegnung mit dem Tod drängt – das Metier des „Einsamen-Wolfs-Täters“. Da den aktuellen Ausprägungen gänzlich die utopischen Momente des Faschismus der Zwischenkriegszeit abgehen – eine Veredlung der menschlichen Spezies durch die Ausmerzung bestimmter Bevölkerungsgruppen sowie die Verbesserung des Lebensstandards der eigenen Leute durch koloniale Expansion – sind sie unverhüllter als jemals zuvor ein Selbstmordkommando.

Ich will mit einer relativ aktuellen Katastrophengeschichte beginnen. Im Sommer 2020 wütete im US-Bundesstaat Oregon ein Flächenbrand, der größer war als alles, woran sich die lokale Bevölkerung dort erinnern kann. Der Wind verwandelte einzelne Wald- in Großfeuer und riss Stromleitungen herunter, sodass weitere Brände entstanden, die bis zu 800 Grad heiß waren. Zehn Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates mussten evakuiert werden, Tausende von Häusern wurden zerstört, 33 Menschen getötet. Dieses akute Desaster folgte auf eine Reihe von chronischen Katastrophen, darunter der Finanzcrash von 2008, der zu einer wirtschaftlichen Depression, steigender Armut, Massenarbeitslosigkeit und insbesondere in den ländlichen Gegenden Oregons zu weit verbreitetem Alkoholismus, der höchsten Suchtrate in den USA (bevor sich Fentanyl breitmachte) und zu einer Welle von Selbstmorden geführt hat.

Oftmals heißt es, Katastrophen würden die Menschen zusammenschweißen. Darauf verweisen Dramen wie „The city of comrades“ (Stadt der Kameraden), Konzepte wie „Democracy of distress“ (Demokratie der Not) oder das, was Rebecca Solnit „Katastrophengemeinschaften“ nennt. Doch trifft das wirklich zu? Kai Erikson, ein auf Katastrophen spezialisierter Soziologe, hat kein einziges Beispiel für eine allgemeine Solidarisierung in Notsituationen gefunden. Wenn es zu einem Zusammenrücken kommt, dann nur in denjenigen Gemeinschaften und Nachbarschaften, die vorher nicht ohnehin schon von ethnischen oder Klassenspaltungen heimgesucht waren. Erikson stellte vielmehr fest, dass in den meisten Szenarien eine akute Katastrophe chronische Katastrophen nur noch verschärft.

Chronische Katastrophen wie Armut, Sucht und öffentliches Elend schleichen sich in das Leben von Menschen ein und schwächen deren Abwehrkräfte, ohne dass sie es immer bemerken. Wenn eine akute Katastrophe über sie hereinbricht, sind sie oftmals unfähig, Widerstand zu leisten. Stattdessen erleben sie eine „psychische Erschütterung“, eine „betäubende Stille“ und ziehen sich in die überlebenswichtigen Enklaven des Alltags zurück. Und es macht sich eine Hoffnungslosigkeit breit, häufig mit apokalyptischen Zügen. Die Menschen haben das Gefühl, Zeug*innen einer düsteren Wahrheit zu sein, die sich auf schreckliche und unwiderrufliche Weise der Welt offenbart hat.

Rechtsextreme sind vernarrt in Katastrophen

Die Rechtsextremen von heute jedoch lieben Katastrophen. In einer Welt, in der sich Katastrophen nicht gerade rarmachen, sind sie ganz wild darauf, sich alle möglichen Verschwörungen und Heimsuchungen auszudenken: vom „Großen Austausch“ und „Genozid an den Weißen“, bei denen Migrant*innen angeblich die weißen Mehrheitsbevölkerungen in Europa und in den USA eliminieren werden, vom „Great Reset“, einer mutmaßlichen Verschwörung globaler Eliten im Zuge der Corona-Pandemie, über die „Gender-Ideologie“, die von Osteuropa bis Lateinamerika als ein Komplott zur Zerstörung „westlicher Männlichkeit“ gilt, die „Kulturmarxisten“, die vermeintlich aus dem Inneren heraus die Überwerfung des Systems vorbereiten, bis hin zum angeblichen „Romeo-Dschihad“ in Indien, bei dem perverse muslimische Männer Hindu-Mädchen verführen und bekehren, als Teil eines tausendjährigen Krieges gegen die Hindu-Nation. Rechtsextreme lieben es, gegen eingebildete Katastrophen zu wüten und damit Pogromstimmungen zu schüren.

In Fall von Oregon nahm dies die Form einer massenhaften apokalyptischen Fantasie an, die zuerst über die Netzwerke der sozialen Medien spontane Verbreitung fand (in den eher ländlichen Gebieten gibt es kaum noch lokale Zeitungen oder Nachrichtensender) und die dann Autoritätspersonen, von der örtlichen Polizei bis hin zu Donald Trump, übernahmen. Seit 2017 ging in dieser Gegend das Gerücht um, es gebe eine aufrührerische Gruppe namens Antifa, die ein Massaker an weißen konservativen Christen und eine „Tyrannei der Liberalen“ plane. Und im Jahr 2020, als es im Zuge der Corona-Pandemie zu einem Lockdown kam, sagten sie: Schaut her, das ist die Tyrannei, vor der wir immer gewarnt haben. Und als die Black-Lives-Matter-Bewegung aufkam, sagten sie: Schaut her, das ist der Aufstand, vor dem wir immer gewarnt haben. Sie brennen die Städte nieder, sie dringen in unsere Häuser ein. Und nun diese Brände. Sehr schnell rumorte es in der Bevölkerung und die ersten behaupteten, hinter den Waldbränden stecke die Antifa. So viele Brände auf einmal, das könne nicht sein. Es müsse jemand geben, der diese absichtlich gelegt habe, um ihnen zu schaden: vermutlich Terroristen und bezahlte Söldner der Demokratischen Partei. Daraufhin errichteten bewaffnete Bürgerwehren Kontrollpunkte. Einige Menschen weigerten sich, sich evakuieren zu lassen. Ein Mann, dem gesagt wurde, er müsse sein Haus verlassen, weil sonst Lebensgefahr drohe, erklärte: „Ich beschütze meine Stadt. Wenn ich mitkriege, dass Leute Mist bauen, dann werden diese das schmerzhaft zu spüren bekommen.“ Das ist eine erregendere Perspektive, als einfach nur vor einer Katastrophe zu fliehen. Es ist nicht angenehm, eine Katastrophe zu erleiden. Aber, wie Michael Billig in seiner Arbeit über die Psychologie des britischen Faschismus gezeigt hat: Es kann erregend sein und das Selbstbewusstsein stärken, sich von anderen Menschen bedroht zu fühlen.

Warum? Aus psychoanalytischer Sicht kann somit etwas, das bereits vorhanden ist, in das Bewusstsein vordringen: das Gefühl der Bedrohung. In politischer Hinsicht ermöglicht das den Menschen, sich zu wehren und zurückzuschlagen. Denn auf den Kapitalismus oder den Klimawandel, selbst wenn man diese als Probleme anerkennt, lässt sich schlecht schießen. Es sind abstrakte Kräfte, gegen die man nur schwer angehen kann. Aber man kann auf die Antifa und Angehörige der Black-Lives-Matter Bewegung schießen oder zum Kapitol in Washington D.C. marschieren, um dort die für alle Übel verantwortlich gemachten „Kommunisten“ aufzuknüpfen. Das ist aufregend. Selbstverständlich löst das kein einziges Problem, denn wie bei jedem Symptom geht es darum, konkrete Lösung zu vermeiden. Es ist Teil eines süchtig machenden Zyklus von Bedrohung und Befreiungsschlägen.

Katastrophen-Nationalismus als Alternative zur allgegenwärtigen Depression, die aus dem langwierigen Niedergang liberaler Gesellschaften resultiert, ist viel wirksamer als CBD oder irgendwelche Psychopharmaka. Er versichert den Menschen, dass diese Dämonen in ihren Köpfen real sind und sie diese mit Gewalt zum Schweigen bringen können.

Faschistischer Anti-Totalitarismus und Gewalt

In den letzten Jahren gab es vonseiten der extremen Rechten eine Reihe von stümperhaften Pseudo-Aufständen. Weniger als ein Jahr nach den Ausschreitungen in Washington D.C., am 6. Januar 2021, vereitelte die Polizei in Deutschland einen „Putschversuch“ der Reichsbürgerbewegung. Einige Monate später stürmten Anhänger*innen des unterlegenen brasilianischen ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro den Regierungspalast mit dem Ziel, das Militär zum Eingreifen zu bewegen. In Russland machten sich Angehörige der paramilitärischen Wagner-Gruppe unter Führung des ehemaligen Putin-Verbündeten Jewgeni Prigoschin auf den Weg nach Moskau, um dort die militärische Führung abzusetzen, die sie des Verrats an ihrem Krieg gegen die „Hohols“ (eine rassistische Bezeichnung für Ukrainer) beschuldigten. Immer ging den Aufständen eine verschwörungstheoretische Paranoia voraus. Noch bezeichnender ist, dass in den meisten Fällen die Aufständischen den „Guten“ an der Macht die Rolle zuschoben, sich die Hände schmutzig zu machen und den von ihnen propagierten Staatscoups zu vollenden.

Eine ähnliche Logik liegt den Ausbrüchen von Vigilantismus in den USA und in Brasilien, den Pogromen in Indien, den Angriffen der jüdischen Siedler*innen im Westjordanland sowie den freiwilligen Todesschwadronen auf den Philippinen zugrunde, die vorgeben, den Drogenhandel zu bekämpfen. Diese verschiedenen Formen der „Selbstjustiz des Volkes“ existieren neben und mit Duldung, zum Teil auch mit der aktiven Unterstützung der staatlichen Gewaltorgane. Sie stützen damit rechtsextreme Regierungen und deren Handlanger in den Repressionsapparaten, indem sie weitergehen, als dass es diesen aufgrund rechtlicher Restriktionen möglich ist, und dabei gleichzeitig den Boden bereiten für eine Ausweitung der staatlichen Gewaltausübung. Diese Praxis ist nicht einfach nur „countersubversiv“, sondern zielt auf eine Spaltung zwischen den Teilen des Staates ab, die als verräterisches und legalistisches Establishment betrachtet werden, und den eher traditionellen Behörden, vor allem im Bereich Militär, Polizei und Strafverfolgung, von der die rechten Vigilant*innen Unterstützung erhalten.

Ein weiteres Kennzeichen des gegenwärtigen zeitgenössischen rechtsextremen Desinfotainments, von QAnon bis hin zu den Querdenkern, ist, sich in die Tradition des „antitotalitären“ Denkens zu stellen und sich als Verteidiger individueller Freiheitsrechte aufzuspielen. Alle Forderungen oder Anrufungen des „Sozialen“ oder „Kollektiven“ sind ihnen zuwider. So wie die „Rote Rosa“ Klaus Theweleit zufolge eine Schreckensfigur für die deutschen Freikorps war, so gruselt sich die heutige extreme Rechte vor der rothaarigen „Kämpferin für soziale Gerechtigkeit“. Zu Beginn der Corona-Pandemie warnte sie, soziale Distanzierung sei gleichbedeutend mit Kommunismus und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung seien Vorbereitungen auf ein „Viertes Reich“. Diese „Soziophobie“ (Wendy Brown) zeigt, in welchem Maße die heutige extreme Rechte von der Logik der neoliberalen politischen Ökonomie durchdrungen ist. Obwohl sie die institutionellen Formen des Neoliberalismus als „Globalismus“ ablehnt, nutzt sie das gleiche antidemokratische, sozialstaatsfeindliche und wettbewerbsorientierte Vokabular wie dieser. Rechtsextreme Politiker*innen, von Viktor Orbán und Marine Le Pen bis Narendra Modi, liebäugeln oder experimentieren sogar mit autoritären Versionen des Neoliberalismus. Dies erklärt auch, warum einige, die während der Hochzeit der neoliberalen Ära zu deren vernünftigen Kritiker*innen zählten, sich während der Pandemie der extremen Rechten zuwandten: Der Mythos des „souveränen Individuums“ war plötzlich gegenkulturell geworden und sie hatten das mulmige Gefühl, dass ihnen die Normalität entglitt.

Nichts davon ist vollkommen neu. In gewisser Weise lieferten bereits Verschwörungstheoretiker wie Abbé Barruel und John Robison, die die Französische Revolution auf illegale Netzwerke von Templern oder Freimaurern zurückführten, eine Blaupause für diesen faschistischen „Antitotalitarismus“. Von den „Protokollen der Weisen von Zion“ über die „Neue Weltordnung“ bis hin zum synkretistischen Millenarismus von QAnon und den Querdenkern: Es ist ein eingebildeter okkulter, freiheitsbedrohender Despotismus, der ihre Gewaltfantasien und Politik befeuert. Faschistische Intellektuelle wie Pierre Drieu de La Rochelle und José Antonio Primo de Rivera waren von der Vorstellung, der Einzelne könne in der Masse aufgehen, gleichzeitig begeistert und entsetzt. Rochelle wollte „die Staatsfixierung ausrotten, indem er sich des Staates“ bediente, während Rivera den Marxismus verachtete, weil er kein „minderwertiges Tier in einem Ameisenhaufen“ sein wollte.

Und doch hat der Neoliberalismus den Rechtsextremismus tiefgreifend verändert. Es gibt in den heutigen aufkeimenden Faschismen keinen Hinweis mehr auf eine „Klassentranszendenz“ (Michael Mann). Während sich die Faschisten in der Zwischenkriegszeit noch gemüßigt sahen, ernsthafte Reformen zu versprechen, um die Bedeutung von Arbeiterklasse zu verändern, um sie quasi zu „nationalisieren“, steht die heutige extreme Rechte ganz auf der Seite des präpotenten Kapitalismus, der nur noch von allem „Woken“ und „Zwängen der politischen Korrektheit“ befreit werden muss. Selbst die rhetorischen Angriffe auf den „Globalismus“ sind eine Besonderheit der Rechtsextremen im Globalen Norden: In Ländern wie Indien, Brasilien und den Philippinen sind die rechtsextremen Regierungen große Fans der Globalisierung. Abgesehen von gelegentlichen Geldtransfers auf klientelistischer Basis hat die autoritäre Rechte von heute der Arbeiterklasse höchstens einige nationale Maßnahmen zum Schutz vor der Konkurrenz durch Migrant*innen anzubieten. Selbst das ist dem machtvolleren und vordringlicheren Angebot untergeordnet: der Chance, einen Nachbarn zu vernichten. 

Schlüsselmomente und die wahren Innovatoren des aufkeimenden Faschismus

Die Konvektionszellen dieses Sturms sind seit Langem auszumachen. Aus Sicht der Liberalen im Westen war der Schlüsselmoment das Jahr 2016, als Trump an die Macht kam und die Bevölkerung Großbritanniens für den Austritt aus der Europäischen Union votierte. Doch diese Fokussierung auf Wahlergebnisse und ihre institutionellen Folgen geht am Kern vorbei. Die erneute Hinwendung zum Faschismus ist das Ergebnis einer sozialen und emotionalen Infektion, die sich über Jahrzehnte hinzog. Betrachtet man deren epidemiologischen Verlauf, dann wäre der kritische Wendepunkt um die Zeit der Finanzkrise 2008 herum gewesen. 

Die sich heute zuspitzenden Trends haben ihren Ausgangspunkt in den von so vielen gründlich missinterpretierten 1990er Jahren, die der Höhepunkt der (neo-)liberalen Ära waren. Während in Indien Hindu-Nationalisten die Babri-Moschee in Ayodhya zerstörten, gelang Pat Buchanan in den USA bei den republikanischen Vorwahlen ein entscheidender erster Durchbruch für die „nativistische Rechte“ und wurde die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) unter ihrem Vorsitzenden Jörg Haider bei den Nationalratswahlen das erste Mal zweitstärkste Kraft. Der „Krieg gegen den Terror“ und der weltweit geführte „Kampf der Kulturen“, in deren Verlauf die liberalen Staaten mit Praktiken wie Folter, Entführungen, polizeiliche Erschießungen sowie erneuter rassistischer Unterdrückung ihre alte Härte zeigten, beschleunigten diese Trends. Doch während die islamophobe Stimmung in großen Teilen Europas den Rechtsextremen weitere elektorale Erfolge bescherte, erwiesen sich die neu geschmiedeten ethnonationalistischen Allianzen im Globalen Süden mit ihrer Hetze und ihren gewalttätigen Angriffen – von Modis Pogrom in Gujarat bis hin zu Sharons brutaler Besetzung des Westjordanlands – als die wahren Innovatoren des neu aufkeimenden Faschismus. Bei der Analyse des Faschismus ist es also wie bei so vielen anderen Dinge an der Zeit, Europa zu provinzialisieren.

In Nordamerika und Europa folgten dem Finanzcrash von 2008 Staatsschuldenkrisen, verschärfte Sparmaßnahmen und Ausbeutungsstrategien, die vor allem zulasten der „unwürdigen“ Armen, Migrant*innen, Minderheiten und schlecht abgesicherten Lohnabhängigen gingen, aber die gesamte Gesellschaft verhärten ließen. Als die Zahl der Krankheits- und Todesfälle dank dieser Maßnahmen in die Höhe schoss, lauteten die medizinischen Diagnosen meist Herzprobleme, Diabetes oder Drogenüberdosis. Über die unmittelbaren politischen Ursachen sprach kaum jemand. Doch für viele, die diese Verschlechterung der Lebensumstände zu spüren bekamen, sich darauf aber keinen richtigen Reim machen konnten, bot der rechte Diskurs eine Erklärung: Die „weiße Arbeiterklasse“ sei „im Stich gelassen“ worden. Der entscheidende Begriff war hier „weiß“. Es war nicht mehr davon die Rede, dass diese Arbeiter*innen ausgebeutet oder unterdrückt werden. Die Betonung lag auf dem Verlust der Anerkennung vonseiten der herrschenden liberalen Eliten, deren Aufmerksamkeit nicht länger den einfachen und hart arbeitenden Leuten, sondern den Minderheiten gelten würde. Die Unzufriedenheit verschiedener abstiegsgefährdeter Klassenschichten wurde also auf eine Art ethnische Usurpation zurückgeführt. Infolge der gesellschaftlichen Desintegration kam es zum Aufstieg von Milizen sowie Cyber- und anomischem Einzelkämpfer-Faschismus. Auf internationaler Ebene hat uns die Krise des Imperialismus im Irak den mega-nihilistischen „Islamischen Staat“ beschert. Global betrachtet geht die aktuelle Stärke der extremen Rechten vor allem auf die Regression der liberalen Staaten und Gesellschaften sowie der daraus resultierenden allgegenwärtigen Affekte wie Depression und Ressentiments zurück.

Was das politische und elektorale System angeht, so war der wirkliche Durchbruch der autoritären Rechten nicht der Brexit (das war eher ein regionales Ereignis) oder Trumps Einzug ins Weiße Haus (das war eher ein Auswuchs des Niedergangs der USA als Weltmacht), sondern die Wahl von Narendra Modi 2014 zum Premierminister in Indien. Plötzlich erinnerte sich niemand mehr an dessen Verantwortung für die blutrünstigen antimuslimischen Ausschreitungen in Gujarat 2002. Die gegen ihn damals verhängten Einreiseverbote im Westen wurden kommentarlos aufgehoben. Vielmehr feierten Barack Obama und verschiedene Wirtschaftsjournalist*innen die von Modi vorangetriebene ökonomische Entwicklung Gujarats und dessen „harte Hand“ als Erfolgsmodell, obwohl die muslimische Minderheit dort weiterhin das Nachsehen hat. Der Kern dieses fabelhaften Erfolgs von Modi waren Kürzungen der Sozial-, Gesundheits- und Bildungsausgaben, um mit den Einsparungen Wirtschaftsunternehmen zu subventionieren und Investoren anzulocken.

Dies zeigte: Offene Gewalt gegen Minderheiten muss den Rechtsextremen nicht länger „peinlich“ sein, es schwächt auch nicht deren Chancen, gewählt zu wählen, eher im Gegenteil: Sie können sich darauf als eine Art „Alleinstellungsmerkmal“ berufen. So entdeckte die indische extreme Rechte die spezifische Kraft der Verbindung zwischen präpotentem Kapitalismus, mörderischem Ethnonationalismus und Islamophobie – was in Anlehnung an Deleuze und Guattari als „Resonanzmaschine“ bezeichnet werden kann –, etwas, das sich auch die europäische extreme Rechte nach der Jahrtausendwende zunutze machte. Modis hindunationalistische Bharatiya Janata Party (BJP), von der man erwartet hatte, dass sie die Parlamentswahlen in Gujarat nach ihrem katastrophalen Umgang mit den blutigen Ausschreitungen 2002 verlieren würde, verzeichnete vielmehr einen Stimmenzuwachs von fünf Prozent. Das schuf die politische Grundlage für Modis Version eines Kapitalismus mit pogromartigen Zügen.

Donald Trump, der mit einem explizit rassistisch-nationalistischen Programm siegreich war, Rodrigo Duterte, der mit dem Versprechen, Millionen von Drogenabhängigen ermorden zu lassen, die philippinischen Präsidentschaftswahlen gewann, und Jair Bolsonaro, der in Brasilien mit Unterstützung des Establishments erfolgreich einen Soft-Coup gegen die Arbeiterpartei landete – sie alle konnten von den indischen Erfahrungen lernen.

It isn’t the economy, stupid

Der Katastrophennationalismus hat die politische Orthodoxie des regierenden Zentrums auf den Kopf gestellt. Jahrelang hingen wir einer falschen, aus der klassischen Wirtschaftstheorie übernommenen Vorstellung an, die dominante Handelsmaxime sei das aufgeklärte Eigeninteresse. Doch dies beschrieb eher eine Regierungstechnik, gezielt bestimmte Leidenschaften der Menschen (Habgier, Geiz, Neid etc.) gegen andere (Sehnsucht nach Aufruhr und Umsturz) auszuspielen. Die meisten Menschen stimmen in den meisten Fällen nicht mit ihrem Geldbeutel ab, und die neue extreme Rechte hat wiederholt bewiesen, dass sie für die Chance auf einen symbolischen Sieg gerne Schläge in Kauf nimmt.

Doch selbst jetzt – nach so vielen Jahren, in denen Wirtschaftskrisen, erwiesene ökonomische Inkompetenz und schlechte Amtsführung der Rechtsextremen diesen bei Wahlen kaum geschadet haben – stößt man immer noch auf die weit verbreitete Erklärung, der Hang zum Faschismus sei in gewisser Weise ein fehlgeleiteter Ausdruck von „Vernachlässigung“ oder von „unbefriedigten materiellen Bedürfnissen“. Die Linke hat ihre eigenen Versionen dieses Narrativs. Demnach haben „Fragen der Identität“ die Grundbedürfnisse und universellen Anliegen der Bevölkerungsmehrheit in den Hintergrund treten lassen. Diejenigen, die für die Rechten stimmen, für sie randalieren oder gar töten, sind jedoch kaum als außerordentlich entrechtet oder arm zu bezeichnen. Es gibt Hinweise darauf, dass sie persönliche Enttäuschungen erlitten und berufliche Abstiegserfahrungen durchgemacht haben, manche leben in sogenannten abgehängten Regionen. Aber die kapitalistischen Verhältnisse ruinieren ständig das Leben von Millionen von Menschen, ohne dass diese alle eine rechtsextreme Radikalisierung durchlaufen würden.

Um den Zusammenhang besser zu verstehen, müssen wir zurück zu Marx und seinen Betrachtungen des Menschen als „gegenständliches Wesen“. Demnach lebt im Menschen ein starker Drang zu seinen Objekten, eine Leidenschaft, sich diese anzueignen. Wir müssen daher insbesondere die Lust an Verfolgung sowie die Rolle von Neid und Rachsucht betrachten in gesellschaftlichen Kontexten, die geprägt sind von einem unerbittlichen Konkurrenzkampf und einer wachsenden sozialen Ungleichheit, in denen Sieger gefeiert, Verlierer verachtet werden und der Preis fürs Scheitern hoch und psychologisch gesehen toxisch ist. Es reicht nicht aus, das Phänomen der zunehmenden Desinformation zu beklagen, als ob das Problem die übermäßige Leichtgläubigkeit eines besonders beeinflussbaren Publikums wäre. Ohne Frage: Es gibt Desinformation, aber sie lebt von mangelndem Vertrauen: einer Glaubwürdigkeitskrise der Autoritäten. Das meiste, was wir wissen, erfahren wir von anderen: Wenn wir niemanden mehr vertrauen können, können wir auch nichts mehr mit Sicherheit wissen. In einer Vertrauenskrise, in der uns der Neoliberalismus Tag für Tag nahelegt, dass jeder mit jedem konkurriert und wir uns davor schützen müssen, von den anderen über den Tisch gezogen zu werden, verlassen sich viele lieber nur noch auf sich selbst und hängen einer Kultur des Do-it-yourself an, auch was die Informationsbeschaffung angeht.

Die spannende Frage ist doch, wie sich die extreme Rechte die politisch schon immer zwiespältigen Alternativmilieus, die in den 1990er Jahren eine Neugier und Offenheit für das „Andere“ und das „Fremde“ an den Tag legten und sich in den frühen 2000er Jahren in Teilen den antikapitalistischen und Friedensbewegungen anschlossen, einverleibt und für den Cyberwar aufgerüstet hat. Denn sie verbreitet ja nicht nur Fake News, um zu betrügen und in der Öffentlichkeit gut dazustehen, sondern ihr geht es darüber hinaus darum, Rachegefühle gegenüber strategisch ausgewählten Feinden zu schüren, deren Reputation und Karriere zu zerstören und sie in manchen Fällen sogar physisch zu vernichten. Modi „belohnt“ seine Lieblingstrolle und seine Regierung hat Feindeslisten erstellt, die sie diesen Trollen zukommen lässt. Unter Bolsonaro gab es ein „Kabinett des Hasses“. Duterte setzte seine politischen Gegner*innen sexueller Verfolgung und Morddrohungen aus, bevor er sie ins Gefängnis werfen oder ermorden ließ.

Der Rechtsextremismus fördert ganz offensichtlich eine große Lust an Rache und Vergeltung, das scheint Teil seiner erotischen Anziehungskraft zu sein, was die Vorstellung vom aufgeklärten Eigeninteresse noch weiter infrage stellt. In der Fantasmenwelt dieser Rechten spielt das sexuell Böse eine zentrale Rolle: die pädophilen Eliten, Männer, die getarnt als Transfrauen in Damentoiletten Angst und Schrecken verbreiten, Muslime, die Hindu-Mädchen verführen, die Gender-Ideologie, mit der Kindern eine Gehirnwäsche verpasst wird, die Chads und Stacys und Tyrones mit ihrer Tyrannei, die sie über einsame und sexuell bedürftige Männer ausüben. Das alles ist nicht einfach konservativ, es ist gnadenlos transgressiv. MRA-Foren schwelgen in Themen wie Vergewaltigung und Pädophilie. Andrew-Tate-Fans sprechen sich für sexuelle Sklaverei aus. Modi wurde in Gujarat nach dem von ihm angezettelten Pogrom gegen Muslime zu einem Sexsymbol. Und warum? Weil in der düsteren Weltsicht, die er und seine Anhänger*innen vertreten, immer jemand geschändet und gedemütigt wird. Es ist nur die Frage, wen es trifft. Eine Hindutva-Aktivistin erklärte: „Sie haben so viele von uns vergewaltigt, jetzt sind eben die muslimischen Frauen dran.“ Was die Rechtsextremen an den Kommunisten kritisieren, ist nicht, dass sie viele Menschen verfolgt, gequält und erniedrigt haben, sondern dass es die falschen waren. Der Katastrophennationalismus strebt eine Umverteilung von Gewalt und Demütigungen an.

Die Dialektik der gegenseitigen Radikalisierung

Deshalb wird Gewalt zu einem einzigartigen „Verkaufsargument“. Dem Pogrom in Gujarat 2002 war angeblich ein „Massaker“ der anderen Seite vorausgegangen. Der Brand in einem Zug, bei dem Dutzende rechtsextreme Hindu-Aktivist*innen ums Leben kamen und von dem sich später herausstellte, dass es sich um einen Unfall gehandelt hatte, stellten die örtlichen Behörden als Angriff von Muslimen dar, die auf den Zug einen Anschlag verübt hätten. BJP-Funktionäre, die lokale Polizei und Geschäftsleute halfen daraufhin den Hindu-Aktivist*innen bei ihrer Hatz auf die muslimische Minderheit. Diese brandschatzten, folterten, vergewaltigten und ermordeten schätzungsweise 800 Menschen, darunter auch Kinder. Das gleiche libidinöse Muster ist auf den Philippinen zu beobachten, wo das auf Todesschwadronen gestützte Regime Dutertes, egal, was dieses anrichtete, in der Bevölkerung Zustimmungsraten von über 90 Prozent erreichte. Zwar fürchteten etliche Wähler*innen, sie selbst oder Bekannte könnten aus Versehen Opfer dieser Todesschwadronen werden. Doch gelang es Duterte, die geplante Ausrottung der „unwürdigen“ Armen als Maßnahme zu verkaufen, die der Nation den lang erhofften wirtschaftlichen Aufschwung verschaffte. Nach dem Motto: Lasst uns die Elenden und Geknechteten angreifen und vernichten, dann werden sich eure Großmütter wieder auf die Straße trauen, Unternehmen im Land investieren und diesem zu Wohlstand verhelfen.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen dieser Gewalt und der rechtsextremen politischen Ökonomie, auch dieser hat nichts mit aufgeklärtem Eigeninteresse zu tun. Die heutige extreme Rechte verzichtet auf jegliches utopische Element und gibt nirgendwo vor, eine antikapitalistische Kraft zu sein. Sie hat nicht nur die Logik des Neoliberalismus verinnerlicht, sondern profitiert auch noch von einer merkwürdigen Symbiose mit der neoliberalen Mitte. Sie teilen nämlich ein gemeinsames Interesse: die Kultivierung von Hoffnungslosigkeit und Rachegelüsten, oder kurz: Sado-Pessimismus. Was die Rechtsextremen jedoch auszeichnet, ist, dass sie bereit sind, die durch diese Leidenschaften hervorgerufenen Ausbrüche volkstümlicher Gewalt zuzulassen, anstatt sie einzudämmen und zu erwarten, dass die Menschen die gegen missliebige Migrant*innen und Demonstrant*innen gerichteten Grausamkeiten des Staates nur passiv genießen.

Ein fataler Kipppunkt ist das, was ich die Dialektik der gegenseitigen Radikalisierung nenne. Die bewaffnete Basis, angestachelt durch ihre Führung, führt Schockangriffe auf den Feind durch. Sie geht weiter, als dass es der Staat aufgrund rechtlicher Beschränkungen kann. Die Führung verteidigt sie, fügt offizielle Gewalt hinzu und erhöht damit den rhetorischen Einsatz. Das ermutigt die Basis, noch weiterzugehen. Ein Beispiel dafür ist das, was nach den Straßenkämpfen der Black-Lives-Matter-Bewegung im Jahr 2020 geschah. Trump rief rechte Bürgerwehren dazu auf zurückzuschlagen, und zwar mit dem berühmten Slogan von Anhänger*innen der früheren Rassentrennung in den USA: „Wenn die Plünderung beginnt, beginnt die Schießerei.“ Kyle Rittenhouse, der nachweislich zwei antifaschistische Demonstranten erschossen hat, machten Trump und seine Verbündeten zum Posterboy, der angeblich für die Rache der Vorstädte steht. Die Kosten seiner juristischen Verteidigung übernahmen rechtsgerichtete Großspender. Dann schickte Trump paramilitärische Einheiten der Bundespolizei los, um Demonstrant*innen von der Straße weg zu verhaften. Dabei kam es zu einer außergerichtlichen Hinrichtung eines Mannes namens Michael Reinoehl, der verdächtigt worden war, einen rechtsextremen Aktivisten erschossen zu haben. Dies war das Vorspiel des späteren Sturms auf das Kapitol.

Das Ende, das Telos dieses Prozesses ist der Genozid. In Israel steht die Symbiose zwischen der bürgerlichen Mitte und der extremen Rechten aufgrund der Bedeutung des Landes für die westliche Außenpolitik auch für ein globales Zusammenwachsen. In Gaza operiert derzeit eine Armee von Männern, mehrheitlich nicht viel älter als Anfang oder Mitte zwanzig, die es nach dem „Al-Aqsa-Flut“ genannten Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 nach Rache und einer gründlichen Umverteilung der Demütigungen dürstet. Sie, die in einem entmenschlichenden Staat sozialisiert wurden, sind in jeglicher Hinsicht von staatlicher Seite für einen Genozid gerüstet. Und laut ihren Postings in den sozialen Medien amüsieren sie sich zum Teil prächtig bei dem, was sie tun. Anscheinend gibt es so gut wie keine schriftliche Einsatzregeln[1]. Alles, was nicht ausdrücklich verboten ist, gilt als erlaubt. Sie sind die Produkte eines Staates, der sich im Niedergang befindet: Die nationalistische Utopie der Nachkriegszeit, die erst durch die „Nakba“, also eine ethnische Säuberung, ermöglicht wurde, trägt seit Jahrzehnten nicht mehr und hat eine zunehmend ungleiche und pessimistische Gesellschaft hinterlassen, die zum Messianismus neigt. Man kann davon ausgehen, dass die jungen Soldat*innen überproportional einem religiösen Nationalismus (Dati Leumi) oder säkularen Rechtsextremismus anhängen. Viele von ihnen wollen dauerhaft den Gazastreifen besetzen und sind der Meinung, dass die Auslöschung der Amalek (nach der hebräischen Bibel das "Feindvolk" der Israeliten, Anm. der Red.) zu langsam voranschreitet. Laut eines Berichts von Ha'aretz vom 19. März 2024  befinden sich die einfachen Soldaten seit den ersten Monaten des Krieges de facto in einem Aufstand gegen ihre militärische Führung. Unterdessen riskiert in Israel jeder, der auch nur aus humanistischen Gründen eine Kritik am Krieg äußert, entlassen, von faschistischen Mobs gejagt zu werden oder in Einzelhaft zu landen.


Darauf haben sie gewartet: Die internen Verräter*innen werden getötet, der Nachbar wird vernichtet werden. Und die liberalen Mitläufer*innen werden ihnen auf diesem Weg entweder ganz folgen oder ebenfalls vernichtet werden. Das bedeutet es, in einer dem Untergang geweihten Zivilisation zu leben.


Aus dem Englischen von Britta Grell

[1] Vgl. dazu u.a. Oren Ziv: ‘I’m bored, so I shoot’: The Israeli army’s approval of free-for-all violence in Gaza, in: +972, 8.7.2024,www.972mag.com/israeli-soldiers-gaza-firing-regulations/, Anm. d. Red.

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