Dieses Aneinander-vorbei erzeugt auf der Seite der Praxis oft ein Schwanken zwischen der revolutionären Spontaneität und einer bis zur Wirkungslosigkeit selbstbeschränkten Politik des Möglichen. Auf Seite der Theorie erzeugt dies nicht selten ein Hin und Her zwischen einem Bestreben der nachvollziehenden Anpassung post factum und einer arroganten Indifferenz gegenüber allem, was die Theorie nicht erfasst. Aus diesem problematischen Verhältnis von Theorie und Praxis erwächst eine Unsicherheit mit Blick auf Strategie und Taktik der Linken, auf kurzfristige und langfristige Ziele und Orientierungen. In den letzten drei Jahrzehnten hat der neoliberale Kapitalismus die sozialen Beziehungen denen der Verwertung brutal untergeordnet, Ausbeutung, Ausschluss und Ungleichheit extrem befördert. Dies verleiht den Widerstandskämpfen einen Charakter von Dringlichkeit, die in den kurzfristigen Zielen – gegen die wilden Privatisierungen oder die WTO – breite Übereinkommen ermöglicht, ohne dass geklärt werden müsste, worauf der Kampf orientiert, z.B. gegen den Kapitalismus an sich oder gegen diesen neoliberalen Kapitalismus, der von einem ›guten‹ Kapitalismus zu unterscheiden ist. Diese Unklarheit begleitete die Linke während des ganzen 20. Jahrhunderts, nimmt jedoch eine neue Intensität an. Die Gewalt des Neoliberalismus lässt die Praxis auf kurzfristige Ziele zusammenschrumpfen. Überhaupt ist unklar, ob eine langfristige Vorstellung noch existiert. Die Ungewissheit über langfristige Ziele führt dazu, dass diese aufhören, die Konflikte innerhalb der Linken zu organisieren. Das heißt, es wird eine Öffnung der Zukunft möglich, auf der sich ein Konsens aufbauen lässt. Die vermeintliche Gewissheit einer sozialistischen Zukunft bzw. einer Gesellschaft jenseits des Kapitalismus ist vergangen. Das Langfristige war jedoch immer der Horizont der Linken. Je größer der Unterschied dieses Horizonts zum gegenwärtigen Kapitalismus war, umso radikaler waren die Konzeptionen für den Weg des Handelns. Daraus ergab sich eine Kluft zwischen Revolution und Reform. Diese Kluft hat eine Erosion erfahren, parallel zu der des Langfristigen. Sie existiert weiterhin, aber sie hat ihre Konsequenz verloren. Angesichts des verzerrten Verhältnisses von Theorie und Praxis ist es unmöglich, zu übereinstimmenden Einschätzungen über das Wirken der Linken zu kommen. Während für die einen seit den 1970er Jahren ein Rückgang des Klassenkampfes stattfindet, ist diese Zeit für die anderen reich an Innovation, in der sich die Linke durch veränderte Kämpfe, Ziele und Formen der kollektiven Aktion erneuerte. Sicher gab es einen Rückschlag für die klassischen Formen der Organisation und der politischen Aktion. Doch dank dieses Niedergangs war es auch möglich, dass neue Formen der Organisation und politischen Aktion Aufmerksamkeit erlangten und Wirkung entfalten konnten. Für diejenigen, die einen allgemeinen Rückgang vertreten, ist die Bilanz negativ und die angeblichen Neuerungen resultieren aus der Verdrängung der Klassenkämpfe im Bereich der Produktion, zugunsten der Kämpfe für sekundäre Ziele (Identitätsanliegen, Ziele im Bereich der Reproduktion) – die damit Zugeständnisse an den Gegner wären. Für diejenigen, die den Gedanken der Erneuerung und Kreativität vertreten, ist die Bilanz auch positiv, weil blockierende dogmatische Auffassungen durchbrochen worden seien, weil sich die Formen der kollektiven Aktion und die soziale Basis, die sie trägt, erweitert hätten und die Kämpfe ihrer Form und den Bereichen nach neue Gebiete der Verwundbarkeit des Gegners aufzudecken ermöglichten. Beide Pole dieser Einschätzungen greifen auf je spezifische Konstruktionen der Vergangenheit zurück, um die Differenz zur Gegenwart zu markieren und ihre Position zu untermauern, und blenden andere Momente des Vergangenen aus. Aus dem bizarren Verhältnis von Theorie und Praxis ergibt sich außerdem eine Art ›neuer theoretischer Extremismus‹. Drei polare Gegensätze kennzeichnen ihn: 1 | Die Subjekte der sozialen Transformation sind für die einen relativ genau abgrenzbar (Arbeiterklasse und ihre Verbündeten), für die anderen unbestimmt, nicht exakt eingrenzbar, alle Unterdrückten, die ›gewöhnlichen‹ und ›rebellischen‹ Menschen oder die Multitude. Vor drei Jahrzehnten bestand der Gegensatz ›nur‹ in der Auffassung über die Grenzen der Arbeiterklasse (die industrielle Avantgarde gegenüber den rückständigen Sektoren), über die verbündeten Gruppen (die Bauern oder auch das Kleinbürgertum bzw. Teile des Bürgertums), oder über den Übergang von der Klasse an sich zur Klasse für sich. 2 | In Bezug auf die Ziele des sozialen Kampfes polarisiert sich die Linke zwischen der Orientierung auf Machtergreifung und der vollständigen Ablehnung des Begriffs der Macht, zwischen Etatismus und Antietatismus. Vor drei Jahrzehnten bestanden Gegensätze über die Mittel der Machtergreifung (bewaffneter Kampf gegen institutionellen Kampf) und über die Ziele der Ausübung der Macht nach ihrer Übernahme (Volksdemokratie/Diktatur des Proletariats versus repräsentative Demokratie). 3 | Auf dem Gebiet der Organisation besteht Uneinigkeit zwischen einer zentralisierten Organisation rund um die Form der Partei einerseits und der Ablehnung jeglichen Zentralismus, z.T. sogar jeglicher Organisation, soweit sie nicht spontan aus dem Gang der kollektiven Aktion auf Initiative der Akteure selbst entsteht. Vor drei Jahrzehnten wurde der Gegensatz zwischen kommunistischen und sozialistischen Parteien ausgetragen, es wurde über Einheitspartei und Mehrparteiensystem, über das Verhältnis zwischen Partei und Massen oder die organisatorische Form der Arbeiterpartei (demokratischer Zentralismus gegen dezentralisierte Organisation und Recht auf Dissidenz) gestritten. Wir begegnen also Polarisierungen anderen Typs, mit veränderten, teilweise extremeren Positionen. Die früheren Gegensätze sind nicht verschwunden, aber sie haben ihre zentrale Stellung verloren. Die neuen Polarisierungen haben diffusere Konsequenzen. Die unterschiedlichen Pole streiten nicht um dieselbe soziale Basis, sie mobilisieren nicht für dieselben Kampfziele und sie sind weder in denselben noch in rivalisierenden Organisationen aktiv, so dass die Konfrontationen innerhalb der Linken eher Parallelwelten gleichen. Diese Gegenüberstellungen machen jedoch die Akzeptanz von Pluralität und Diversität schwierig, da sie deren Umwandlung in einen Motor neuer Kampfformen, neuer Koalitionen und neuer Verknüpfungen verhindern. Wir stehen vor weit voneinander entfernten kulturellen, symbolischen, sprachlichen Welten, ohne dass wir über einen Übersetzungsmodus verfügen. Während einerseits von Klassenkampf, Kräfteverhältnissen, Ge sellschaft, Staat, Reform und Revolution gesprochen wird, ist andererseits von Liebe, Würde, Solidarität, Gemeinschaft, Rebellion oder Gefühl die Rede, von der Transformation von Subjektivität, von »einer Welt, in der viele Welten Platz haben«. Es handelt sich um einen kulturellen Bruch innerhalb der Linken und zugleich um einen Bruch im Prozess der Erkenntnis der Realität, der seine sozialen Grundlagen im Auftreten kollektiver Akteure findet, die aus indigenen, afroamerikanischen und feministischen Kulturen hervorgehen, aus einer Kultur von Landlosen und Armen, aus Kulturen, die während des 20. Jahrhunderts von der klassischen Linken eher geringschätzig behandelt, wenn nicht sogar als Gegner betrachtet wurden.

DIE LINKE DES 21. JAHRHUNDERTS

Können Brüche überbrückt und die Pole in einer neuen Synthese aufgehoben werden? Ich denke nicht. Selbst wenn das ginge, wäre es nicht wünschenswert. Die Suche nach einer Synthese verlangt eine Vorstellung von Totalität, die die Vielfältigkeit auf Einheitlichkeit zurückführen würde. Keine Vorstellung von Totalität kann die unerschöpfliche Vielfalt von Praktiken und Theorien in der lateinamerikanischen Linken integrieren. Anstelle von Synthese sollten entpolarisierte Pluralitäten geschaffen werden. Eine in der Linken stark verwurzelte Tradition wäre umzukehren: die Vorstellung, dass die Differenzen zu politisieren gleichbedeutend damit ist, sie zu polarisieren. Im Gegenteil schlage ich vor, dass die Politisierung auf dem Wege der Entpolarisierung vor sich gehen soll. Diese besteht darin, Koalitionen und Zusammenschlüsse vorrangig anhand von konkreten kollektiven Praktiken aufzubauen und die theoretischen Unterschiede ausschließlich im Rahmen dieses Zusammenschlusses zu diskutieren. Das Ziel ist, aus der Anerkennung der Differenzen einen Faktor der Sammlung und der Einbeziehung zu machen, um zu vermeiden, dass kollektive Aktionen unmöglich werden. Das meint, einen Kontext der politischen Auseinandersetzung zu schaffen, in dem die Anerkennung der Unterschiede mit der Anerkennung der Ähnlichkeiten Hand in Hand geht. Es geht darum, Kontexte der Diskussion zu schaffen, in denen der Impuls für die Einheit und die Gleichartigkeit die gleiche Intensität erhält wie der für die Abgrenzung und den Unterschied. Die kollektiven Aktionen, die aus entpolarisierten Pluralitäten entstehen, regen eine neue Konzeption von Aktionseinheit an – in dem Maße, wie die Einheit aufhört, Ausdruck eines monolithischen Willens zu sein, und zu einem mehr oder weniger breiten und dauerhaften Zusammentreffen einer Pluralität von Willen wird. Es wird deshalb nicht leicht sein, ein solches Konzept zur Anwendung zu bringen, widerspricht es doch den üblichen politischen Kulturen. Es sprechen jedoch zwei Faktoren für diese Herangehensweise: Die Dominanz der kurzfristigen Sicht. Langfristige Erwägungen beeinflussten kurzfristige Praxen selten so wenig wie heute. Während über erstere immer heftige Auseinandersetzungen geführt wurden, die zu Polarisierungen führten, konnten die kurzfristigeren Ziele mit einer relativen Autonomie verfolgt werden und übernahmen eine entpolarisierende Rolle. In Anbetracht dessen kann das taktische Verhalten im Zuge der Dominanz des Kurzfristigen Übereinkünfte erleichtern, den konkreten kollektiven Aktionen Priorität verleihen, um so Pluralität und Diversität im Zusammenhang kurzfristiger Ziele und nur hier zu diskutieren. Kurzfristig gesehen sind alle revolutionären Aktionen potenziell reformistisch und alle reformistischen Aktionen könnten einmal der Kontrolle der Reformisten entgleiten. Die Konzentration auf kurzfristige Notwendigkeiten heißt nicht das Langfristige beiseite zu lassen, sondern es mit genügend Offenheit zu betrachten, um undeutliche Konsense und einvernehmliches Schweigen zuzulassen. Die Öffnung des Langfristigen kann als versöhnendes Element der Entpolarisierung fungieren. Dazu gehört auch die Anerkennung der Multikulturalität der Linken – nach der Erhebung der Zapatisten und der Entstehung des Weltsozialforums offensichtlicher denn je. Es hätte keinen Sinn, für die Anerkennung der kulturellen Unterschiede in der Gesellschaft zu kämpfen und sie in den eigenen Reihen und Organisationen nicht zu achten. Unterschiede werden nicht durch politische Resolutionen beseitigt; vielmehr müssen wir mit ihnen leben und sie in einen Faktor der Bereicherung und der kollektiven Kraft verwandeln. Welche Felder und Prozesse dienen der Herstellung entpolarisierter Pluralitäten? Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind vier Bereiche einer solchen Erneuerung festzuhalten: ein transformatorischer Wille, eine veränderte Ethik, erweiterte Erkenntnisprozesse und neue Formen der Organisation. Die Erneuerung des transformatorischen Willens findet ein Gründungsmoment bei Che Guevara, aber sie hat ihre beredtesten Bekundungen in der Regierung von Salvador Allende, in der Sandinistischen Front, in den indigenen Bewegungen des Kontinents und in der Landlosenbewegung MST. Die ethische Erneuerung zeigt sich vor allem in der Theologie der Befreiung und in der Weise, wie sie sich in die popularen Kämpfe und in die Gedankenwelt des Widerstandes gegen Unterdrückung einbringt. Die Erneuerung der Erkenntnis begann mit den indigenen und feministischen Bewegungen und hat ihre stärksten Ausdrucksformen in der zapatistischen Bewegung und im Weltsozialforum. Die organisatorische Erneuerung erhielt z.B. starke Impulse im Prozess der Schaffung der PT (der brasilianischen Arbeiterpartei) und ihre bedeutungsvollste Manifestation im Weltsozialforum. Auf diese politischen Innovationen aus unterschiedlichsten Richtungen können sich neue Paradigmen der transformatorischen und fortschrittlichen Aktion stützen. Dies wird durch kollektive Subjekte vorangetrieben, die bereits konstituiert oder im Prozess der Konstituierung sind. Die Existenz konkreter Subjekte erübrigt nicht die theoretische Frage nach den (oder dem) Subjekt/en, aber sie kann Polarisierungen verhindern helfen. Die Beteiligung an konkreten kollektiven Aktionen ist vorrangig. Das bedeutet: 1. In einem Kontext, in dem die Mechanismen der Ausbeutung, des Ausschlusses und der Unterdrückung sich vervielfachen und intensivieren, ist es von besonderer Bedeutung, keine Widerstandserfahrung der Unterdrückten, Ausgebeuteten oder Ausgeschlossenen aus dem Blick zu verlieren. Zu vermeiden ist die Vorstellung, nur die eigenen Aktionen oder Strategien einer bestimmten Gruppe seien wichtig und richtig. 2. Die theoretischen Auseinandersetzungen müssen im Zusammenhang mit den Aktionen stattfinden und immer das Ziel haben, diese zu erleichtern und zu stärken. 3. Immer wenn eine Gruppe dieses Ziel in Zweifel zieht, muss das Ausscheiden aus der kollektiven Aktion in einer Weise erfolgen, in der die Position der anderen, die mit der Aktion verbunden bleiben, möglichst wenig geschwächt wird (sicher eines der schwierigsten Probleme). 4 | Widerstand findet niemals abstrakt statt, die kollektiven transformatorischen Aktionen beginnen immer auf dem Terrain und in den Grenzen des Konflikts, die von den Unterdrückern gesetzt sind. Der Erfolg der Aktionen misst sich an der Fähigkeit, im Verlauf des Kampfes das Terrain und die Grenzen des Konflikts zu verschieben. Dieser Erfolg ist gleichzeitig ein Maßstab für die Richtigkeit der eingenommenen theoretischen Positionen. Die pragmatische Auffassung über die zutreffende Theorie (ausgehend von den Ergebnissen) begünstigt eine Bereitschaft für die Entpolarisierung der Pluralitäten in dem Maße, wie die Aktion voranschreitet.

ZEHN JAHRE WELTSOZIALFORUM

Das Weltsozialforum spielte und spielt eine wesentliche Rolle als Raum für Entpolarisierung der Pluralitäten. Im Januar 2010 trafen sich in Porto Alegre 30000 Menschen, um die Erfahrungen mit dem Weltsozialforum in den letzten zehn Jahren auszuwerten. Die großen Medien berichteten kaum – umso ausführlicher vom World Economic Forum in Davos, obwohl die auf dem WSF seit Jahren diskutierten Einschätzungen und Vorhersagen sich als wesentlich zutreffender erwiesen als jene des WEF. Die multiplen Krisen des globalen Kapitalismus bestätigen die Anstrengungen des WSF-Prozesses, immer wieder kritisch auf die drohenden Entwicklungen hinzuweisen und Alternativen zu entwickeln. Entscheidende Herausforderungen für das WSF und die globalen sozialen Bewegungen, so die Einschätzung des Treffens in Porto Alegre, werden in den nächsten Jahren folgende sein: Frieden und Demokratie: Analysen auf dem WSF sagen als Reaktion auf sich verschärfende sozialen Konflikte eine zunehmende Militarisierung voraus, (prä- ventive) Kriminalisierung von sozialen Bewegungen und zivilem Protest. Dies wird von wachsenden ökonomischen Ungleichheiten begleitet sein. Viele der für 2010 vorgesehenen Aktivitäten auf das nächste WSF hin werden von dieser Sorge geprägt sein: vom Sozialforum in den USA über Treffen zur Krise in Mexiko bis zu acht Foren im arabischen oder islamischen Raum – das erste im Irak, das sechste Europäische Sozialforum in Istanbul, die thematischen Foren zur globalen Gewerkschaftsbewegung in Algerien, gegen geschlechtliche Diskriminierung in Tunesien und Jordanien, zur Situation und Organisation von Landarbeitern in Ägypten, zu Frieden und Bildung in Palästina und zu Demokratie in Bangladesh. All diese Aktivitäten münden im nächsten Weltsozialforum 2011 in Dakar, das den Süd-Süd-Dialog in den Vordergrund stellen wird. Die Zivilisationskrise ist eine zentrale Herausforderung – eine Krise, die das WEF systematisch ignoriert. Das herrschende ökonomische Modell basiert auf fortschreitendem Wachstum, andauernder Ausbeutung natürlicher Ressourcen, Privatisierung der Commons, auf einem Lebensstil, der auf Besitz und Haben orientiert. Es produziert Ungleichheiten, ist nicht nachhaltig und birgt imense Gefahren für die Menschheit. Die ausschließende und zerstörerische Gewalt des herrschenden Modells westlicher Zivilisation wendet sich gegen dieses selbst. Möglicherweise wird das ein neues planetarisches Bewusstsein befördern, eine unerwartete Konvergenz indigener, bäuerlicher, ökologischer, feministischer, ethischer und anderer sozialer Bewegungen, die sich der Sorge um Mensch und außer-menschliche Umwelt widmen. Die Zivilisationskrise wird im Zentrum des fünften Pan-Amazonischen Sozialforums in Brasilien sowie des vierten Sozialforums der Americas in Paraguay stehen. Schließlich stellt sich die Frage nach dem politischen Subjekt der Kämpfe für Frieden, Demokratie und ein postkapitalistisches, kulturelles, soziales und ökonomisches Modell. Diese Frage impliziert die Selbstreflexion des WSF-Prozesses. Wie kann vermieden werden, dass sich die transformativen Energien, die das WSF hervorgebracht hat, zerstreuen? Wie können transkontinentale Bündnisse zwischen unterschiedlichen politischen Parteien und verschiedenen sozialen Bewegungen gebildet werden, mit einer konvergierenden, realistischen, gegenhegemonialen Agenda für eine postkapitalistische globale Gesellschaft? Verbesserte und gekürzte Fassung eines Artikels aus: Daniel Chavez, César Rodríguez Garavito und Patrick Barrett (Hg.), La nueva izquierda en América Latina, Los Libros de la Catarata, Madrid 2008, 359–76.