In Deutschland ringt die LINKE auf verschiedenen Ebene um einen Politikwechsel, in einigen Ländern auch in Regierungsbeteiligungen – zumeist jedoch ohne vergleichbaren gesellschaftspolitischen Aufbruch (vgl. Volker Hinck LuXemburg 3/2016). Berlin wird seit Herbst 2016 von einer rot-rot-grünen Koalition regiert, in der die LINKE zwar nur zweitstärkste Kraft ist, die sich aber eine neue politische „Kultur der Beteiligung“ auf die Fahnen schreibt. Der Koalitionsvertrag greift viele, oft kleinteilige Forderungen von sozialen Bewegungen aus den verschiedensten Politikfeldern auf. Ein „Jahrzehnt der Invesitionen“ (Koalitions-Vertrag 2016, 8) soll die rigide Sparpolitik der letzten 15 Jahre beenden und die soziale Spaltung Berlins zurückdrängen. Eine hohe gesellschaftliche Mobilisierung und Druck durch außerparlamentarische Bewegungen ist hierfür zentral. Mit welchen Hoffnungen und Befürchtungen blicken Initiativen in der Stadt auf den neuen Senat und welche Bilanz ziehen sie nach den ersten 100 Tagen? Wie begreifen sie ihr Verhältnis zur Stadtregierung – und welche strategischen Schlüsse ziehen sie? Wir haben verschiedene stadtpolitischen Initiativen nach ihrem Verhältnis zu Rot-Rot-Grün befragt und veröffentlichen die Beiträge hier in loser Folge.

  1. Mächtige Freunde und fiese Gegner – Bewegung in der Klimahauptstadt Von Oliver Powalla vom BürgerBegehren Klimaschutz und Berliner Energietisch
  2. »Druck von der Straße ist weiter bitter nötig« Von der AG »Recht auf Stadt« der Interventionistischen Linken
  3. »Wir kämpfen um jeden Meter« Von Diana Henniges von der Willkommensinitiative Moabit Hilft!
  4. „Bis unsere Arbeit nicht mehr nötig ist, braucht es viele weitere Schritte“ Von Burkhard Bartholome & Hanna Schuh vom Medibüro Berlin
  5. "Der Aufstand der Töchter ist längst nicht zu Ende" Von Silvia Habekost von der ver.di Betriebsgruppe bei Vivantes