Die Zeitmaschine steht in Offenbach, Frankfurter Straße 135. Hier hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) seinen Hauptsitz. Fast einen ganzen Häuserblock nimmt das moderne Bürogebäude ein, sechs Stockwerke hoch. Im Erdgeschoss arbeitet der Zentralcomputer. Mit ihm kann man einige Tage in die Zukunft schauen, auf das Wetter im Schwarzwald oder im Sauerland. Aber auch auf das Klima in Deutschland im Jahr 2050.

Mit einer Chipkarte öffnet Pressesprecher Uwe Kirsche zwei schwere Glastüren. »Das hier ist Hochsicherheitsgebiet«, sagt er. Eine Zugangsberechtigung zum Deutschen Meteorologischen Rechenzentrum, so der offizielle Titel, bekommt man nur nach intensiver Überprüfung unter anderem durch den Bundesnachrichtendienst.

Wer beispielsweise wissen will, wie das Wetter übermorgen auf Rügen oder im Harz wird, der braucht die Messergebnisse von Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchte in Skandinavien oder im Elsass. Wetter-Modellierer*innen haben die Welt in Würfel mit einer Kantenlänge von 2,8 Kilometern aufgeteilt und übertragen etwa die Messdaten der skandinavischen Luft mithilfe eines mathematischen Modells von einem Quader zum nächsten – bis die Luftmassen Rügen oder den Harz erreichen.

So entsteht die Wettervorhersage für die kommenden Tage. Zwei Tage später messen die Meteorolog*innen im Harz und auf Rügen nach. Und siehe da: Das Modell ist mittlerweile so gut, dass die Vorhersage in mehr als 90 Prozent der Fälle auch tatsächlich eintritt.

Klimamodellierung funktioniert so ähnlich, nur dass sie erstens viel längere Zeiträume im Voraus betrachtet – deshalb ist die Kantenlänge der Würfel größer, nämlich in der Regel 80 Kilometer. Kein Rechner der Welt käme sonst mit der Aufgabe klar. Zweitens müssen Annahmen über die Zukunft getroffen werden. Die wichtigste betrifft die Frage: Wie viel Klimaschutz ist die Menschheit bereit zu leisten?

Mit vier Szenarien rechnen die Klimamo­del­lierer*innen. Das erste nennt sich RCP8.5 und beschreibt den aktuellen Zustand: Jedes Jahr steigen die menschengemachten Treibhausgasemissionen. Das vierte Szenario, also dasjenige am anderen Ende – RCP2.6 – geht davon aus, dass die Menschen vernünftig werden und sofort in einen radikalen Klimaschutz einsteigen: weltweit alle Kohlekraftwerke abschalten, Verbrennerautos von der Straße holen, nicht mehr mit Beton bauen, auf neue Straßen verzichten etc. Kein sehr wahrscheinliches Szenario. Und dazwischen gibt es noch das Szenario RCP6.0 – ein bisschen Klimaschutz – und eines mit dem Kürzel RCP4.5 – halbwegs ambitionierter Klimaschutz.

Das Ergebnis der Berechnungen ist verblüffend: Bis in die Jahre 2040, 2045 steigen die Kurven fast im Gleichschritt an. Das bedeutet: Strenger Klimaschutz wird erst in ferner Zukunft seine Wirkung zeigen. Treibhausgase verhalten sich in der Atmosphäre sehr träge, Kohlendioxid etwa zersetzt sich erst nach mehr als 200 Jahren. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts allerdings driften die Kurven weit auseinander: Nach dem RCP8.5-Szenario wird die Welt 2100 um bis zu acht Grad wärmer werden und der Planet verwüstet sein. Im Szenario »strengster Klimaschutz« werden sich die Verhältnisse ungefähr auf dem Niveau der Mitte des Jahrhunderts einpegeln. Man kann also durchaus vorhersehen, wie der Klimawandel Deutschland bis 2050 verändern wird – dazu im Folgenden einige Details.

Bundesrepublik Heißland

Gemäß der Klimamodellierung des DWD wird Deutschland Mitte des Jahrhunderts bereits mindestens zwei Grad wärmer sein als zu Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Sommertage mit mehr als 30 Grad werden dann völlig normal sein, die Spitzentemperaturen 40 Grad überschreiten, die Zahl der tropischen Nächte (in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt) wird sich verdoppeln.

Besonders betroffen wären laut der DWD-Berechnung der Südwesten Deutschlands von Freiburg bis Mainz entlang des Rheins, die Region zwischen der Lausitz und der Leipziger Tieflandbucht, die Kölner Bucht und das Ruhrgebiet. In Köln wird 2050 ein Klima herrschen wie heute in San Marino. In Berlin wird es sich anfühlen wie heute in Toulouse, München bekommt klimatische Zustände wie das heutige Mailand, Hamburg wie derzeit das spanische Pamplona. An der italienischen Mittelmeerküste werden dann klimatische Verhältnisse herrschen wie heute in Marokko oder Tunesien.

Gleichzeitig wird die Anzahl der Frosttage, an denen das Thermometer unter Null sinkt, stark abnehmen: Im Schwarzwald, im Harz und im Erzgebirge wird sie um bis zu einhundert Tage sinken. Die Winter werden milder und kürzer, Eiswein aus Deutschland wird es Mitte des Jahrhunderts nicht mehr geben.

Auf dem Trockenen

In Deutschland gibt es genug Wasser für alle – diese Gewissheit gibt es in wenigen Jahren nicht mehr. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnt in einer Risikoanalyse: »lange Dürreperioden (insbesondere verbunden mit Hitzewellen) können zu Problemen bei der Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser führen«. Bekannt ist das Bundesamt geworden, weil es den Verlauf der Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 sehr exakt vorhersagte.

»Wir müssen uns wahrscheinlich auf regional harte Nutzungskonflikte einrichten«, fürchtet Michael Ebling, Präsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU). Wenn es heiß ist, verbrauchen die Menschen mehr Wasser. Neu in den Verteilungskampf eingetreten ist die Landwirtschaft. In der Vergangenheit mussten Bäuerinnen und Bauern in Deutschland ihre Felder kaum bewässern, seit den Trockenjahren 2018, 2019, 2020 ist Dürre zur Gewissheit geworden: Laut dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung sind aktuell weite Teile der Lausitz, des Fläming, der Magdeburger Börde, Oberbayerns, der Fränkischen Schweiz und rund um Usedom in der entscheidenden Bodentiefe von 1,80 Metern immer noch von extremer Dürre betroffen.

Land unter

Andererseits wird es 2050 zu viel Wasser geben. »Lokale Starkregenereignisse verbunden mit Sturzfluten sowie Dauerregen verbunden mit großflächigen Überschwemmungen werden intensiver bzw. häufiger«, heißt es in einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. »Normaler Landregen, wie wir ihn heute noch kennen, wird in Zukunft die Ausnahme sein«, sagt Andreas Becker vom Deutschen Wetterdienst. Sommerlicher Niederschlag geht Mitte des Jahrhunderts als Sturzflut nieder, sanfte Bäche verwandeln sich in reißende Ströme, die ganze Ortschaften verwüsten – so wie beispielsweise 2015 Tangerhütte im Norden Sachsen-Anhalts, 2016 das bayerische Simbach, 2017 Goslar in Niedersachsen, 2018 Dudeldorf in der Eifel, 2019 Kaufungen nahe Kassel oder 2020 das fränkische Herzogenaurach. Die Flut an Erft und Ahr forderte 2021 mindestens 141 Menschenleben.

Doch nicht nur lokale Starkregenereignisse nehmen zu. »Tief Mitteleuropa« nennen Meteorolog*innen eine Wetterlage, die großflächig lang anhaltende Regenfälle ins Land bringt. Seit den 1950er Jahren bis heute ist diese Wetterlage bereits rund 20 Prozent häufiger geworden, bilanziert der DWD. Bis zum Jahr 2100 wird ihre Zahl etwa noch einmal so stark steigen.

So bescherte »Tief Mitteleuropa« 2013 der Donau und anderen Flüssen ein Jahrhunderthochwasser und war Ursache für die Unwetter im Mai 2016, bei denen elf Menschen ihr Leben verloren. Ein Jahr später sorgte es im Harz und in seinem Umland für schwere Verwüstungen, Flüsschen wie die Oker und die Nette erreichten Rekordpegel, der Wasserstand der Innerste stieg in Hildesheim auf sieben Meter, wo er sonst nur 2,50 Meter misst. Derzeit droht »Tief Mitteleuropa« hierzulande an etwa neun bis 15 Tagen im Jahr. »Die Zahl der Tage schwankt von Jahr zu Jahr sehr stark«, sagt DWD-Meteorologe Thomas Deutschländer. Aber alles deute darauf hin, dass sie mit der Erderwärmung langfristig zunehme.

Heißkalte Zeiten

Es klingt paradox: Die Klimaerhitzung wird uns wärmere Winter bringen, manchmal aber auch sehr viel kältere mit sehr viel Schnee. Grund für Ersteres ist der sich abschwächende Jetstream: Dieser Höhenwind mäandert auf der Nordhalbkugel und bestimmt so unser Wetter. Angetrieben wird er durch die Temperaturdifferenz zwischen Nordpol und Äquator. Da sich die Pole viel stärker erwärmen als der Rest der Welt, sinkt die Temperaturdifferenz und dadurch die Antriebskraft. Die Strömungsverhältnisse der Nordhalbkugel ändern sich so, dass Kälteeinbrüche weiter südlich häufiger werden.

Mehr Schnee beschert uns das tauende Meereis im Arktischen Ozean: Als Eis wirkt es auf der Wasseroberfläche wie ein Deckel und verhindert, dass das Wasser in die Atmosphäre verdunstet. Ende Februar 2018 war die Barentssee nördlich der russischen und norwegischen Küste aber aufgetaut, der Deckel fehlte und es verdunstete mehr Wasser. Das führte bei uns zu einem extremen Wintereinbruch mit Temperaturen von minus 18 Grad in Nordrhein-Westfalen und von minus 28 Grad in den Schweizer Alpentälern und bescherte Norwegen sogar Temperaturen unter der Minus-40-Grad-Marke. Dazu gab es ungewöhnlich viel Schnee, sogar in Rom; in Kroatien bis gut 1,80 Meter.

Neue Gesundheitsrisiken

Mit steigenden Temperaturen werden in Deutschland auch neue Krankheitser­reger heimisch: Dengue- oder West-Nil-Fieber werden Mitte des Jahrhunderts keine Seltenheit mehr sein. Nicht nur Zecken, die Erreger wie Borreliose-Bakterien oder FSME-Viren übertragen, sondern auch die Asiatische Tigermücke Aedes albopictus, die tropische Krankheiten überträgt, finden dann hierzulande beste Lebensbedingungen.

Zudem werden vor allem alte Menschen unter der zunehmenden Hitze leiden. Bereits im Hitzesommer 2003 starben hierzulande 7 000 Menschen zusätzlich an Hitze, die Hitzesommer 2018 bis 2020 forderten mehr Opfer als der Straßenverkehr. Bereits heute gibt es in heißen Sommern in Berlin die schwindelerregende Zahl von durchschnittlich 1 400 Hitzetoten. Zum Vergleich: Im Berliner Straßenverkehr kommen im Jahresschnitt rund 65 Menschen ums Leben – Hitze ist also etwa 25-mal tödlicher.

Das bedeutet: Altenheime, Schulen und Kindergärten müssen in Zukunft mindestens teilweise klimatisiert werden. Die Kosten dafür werden in die Milliarden Euro gehen. In vielen Krankenhäusern sind bislang nur Operationssäle und Intensivstationen mit Klimaanlagen ausgestattet. In den Sommern der Zukunft müssten Krisenstäbe zusammentreten, Notruf-Nummern für alte und kranke Leute und »Public Cooling Center« organisiert werden – öffentlich zugängliche klimatisierte Räume, in die man aus überhitzten Wohnungen flüchten kann.

Umgepflügt

Bäuerin/Bauer: Das ist ein Beruf, der ausstirbt. Die Kühe auf die Weide treiben? Mit dem Traktor aufs Feld tuckern? Das wird es 2050 so nicht mehr geben. Einerseits treibt die Klimaerhitzung immer mehr Landwirt*innen in den Ruin. Hinzu kommen technische Antworten auf die veränderten Anbaubedingungen: Der 300-PS-Diesel-Traktor ist im Jahr 2050 vermutlich Geschichte.

»Stattdessen übernehmen paketgroße mobile Geräte diesen Dienst, 15 Stück im Schwarm mit jeweils 20 PS, elektrisch betrieben, mit Sonnenenergie vom Dach der Scheune«, erklärt der Geoökologe Claas Nendel. 2050 müsse viel kleinteiliger angebaut werden, meint der Forscher vom Zentrum für Agrarlandschaftsforschung: »Auf den trockenen Kuppen werden trockenresistentere Pflanzen ausgesät, in den feuchteren Niederungen dagegen anspruchsvollere Sorten.« 

Alles durcheinander auf einem Feld: Die autonomen Erntemaschinen würden die Getreide erkennen und sortieren. Gegen die zunehmende Anzahl von Schädlingen soll es Apps geben, Sensoren, die die Bodenfeuchte messen, sowie großflächige Beregnung: Die Digitalisierung wird als Antwort auf den Klimawandel propagiert.

Denn viele unserer Ackerpflanzen werden erhebliche Probleme bekommen. Die Frühjahre und Sommer der Zukunft bringen Trocken- und Hitzestress. Die Phasen der Samen- und Fruchtbildung oder das Entfalten der Blüte sind aber bei Getreide oft sehr temperaturanfällig. Weizenpollen etwa werden bei mehr als 30 Grad Celsius steril, Maispollen bei mehr als 35 Grad. Zum Problem werden auch milde Winter: Viele Kulturen brauchen zum Gedeihen die »Vernalisation«, einen Kältereiz wie bei knackigem Frost.

Zugleich zeigen Experimente, dass bei höherer Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre die Qualität von Eiweißen in Pflanzen und Früchten abnimmt. Dann müssen Kühe mehr Gras fressen, um die gleiche Menge Milch zu bilden. Auch bei Getreide nimmt die Qualität ab. Spätestens ab 2050 wird es mit Weizen auf sandigen Böden extrem schwer, langfristig müssen Landwirt*innen auf andere Pflanzen umsteigen – etwa Hirse oder Kichererbsen.

Wirtschaft im Stress

»Man spürt die Hitze sogar durch die Schuhsohlen«, sagte 2019 der Kölner Dachdeckermeister Martin Weihsweiler, der 20 Leute beschäftigt. Sein Thermometer zeigte 35 Grad im Schatten – auf der schwarzen Bitumen-Dachoberfläche waren es teils über 70 Grad. Mitte des Jahrhunderts wird das keine Ausnahme mehr sein: Schlechtwettergeld muss im Sommer gezahlt werden, weil viele ihrem Beruf nicht mehr nachgehen können (im Süden wurde deshalb die Siesta eingeführt).

Die deutsche Wirtschaft wird vor allem international leiden: Unwetterkatas­trophen in anderen Teilen der Welt werden die Lieferketten durcheinanderwirbeln, wirtschaftlich gebeutelte Staaten werden sich »Made in Germany« nicht mehr leisten können. Die Leichtbauhallen in den deutschen Gewerbegebieten werden sich derart aufheizen, dass es im Sommer unmöglich sein wird, darin zu arbeiten.

Demokratie in Gefahr

»Wir Menschen sind trainiert auf Wirkungen, die hier und jetzt und gleich passieren«, sagt Risikoforscher Ortwin Renn. Würden wir jetzt den schärfsten Klimaschutz umsetzen – den Klimawandel würde das nicht unverzüglich stoppen. »Da wird ein Teil der Gesellschaft schnell ungeduldig werden.« Wozu der ganze Aufwand, wenn sich doch nichts bessert? Renn fürchtet um die Demokratie und sieht die Gefahr autoritärer Lösungen – für Klimaschutz oder auch dagegen.

Zudem werden andere Regionen der Welt deutlich stärker unter der Klima­erhitzung leiden. Renn befürchtet eine Zerreißprobe für Europa, »wie wir sie uns bisher nicht vorstellen können«. Die Zahl der Flüchtlinge werde stark ansteigen. »Die Kombination aus weltweiter Migration und Etablierung eines rechtspopulistischen Autoritarismus in wohlhabenderen Staaten – das ist, was mich am Klimawandel am meisten beängstigt.«

Die neue Ungewissheit

Früher hieß es: »In den Wald gehen ist gesund.« Aus der Vergangenheit ließen sich Erfahrungen ableiten, die sinnvollerweise das Handeln im Hier und Jetzt bestimmen. Das gilt heute nicht mehr: In den Wald zu gehen kann zum Beispiel ungesund sein, wenn sich dort durch die höheren Temperaturen Zecken ausbreiten.

Wann ein Landwirt aussät, wie und wo man sein Haus baut, wo eine Gesellschaft Städte ansiedelt, wie sie diese organisiert – Erfahrungen zu diesen Themen wurden erstmals in der sogenannten Bauern-Praktik beschrieben. »Wann der nebel im summer off zücht, Bedüt am tag oder am morgen fücht« heißt es da: Feuchtigkeit ist schlecht für die Ernte, denn das Getreide erwärmt sich und schafft ein optimales Milieu für Pilze. An einem nebligen Sommermorgen sollte der Bauer die Sense also lieber stehen lassen.

Solches Wissen wurde von Bauer zu Bauer, von Generation zu Generation als »Best Practice« weitergegeben; Fachwissen, das hilft, ein bäuerliches Wirtschaftsjahr zu planen und die Erträge zu erhöhen. Das ist in Zukunft für die Katz. Der Klimawandel wird eine radikale Entwertung menschlichen Erfahrungswissens bringen.

Verfechter*innen eines strengeren Klimaschutzes sagen bisweilen, es müsse sich alles ändern. Essensvorlieben, Konsumgewohnheiten, Reiseverhalten, Energieversorgung – nichts dürfe bleiben, wie es ist. Zugleich wundern sie sich über Widerstände. Doch die sind alles andere als überraschend. Große Teile der Gesellschaft haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten unzählige Umbrüche erlebt – im Berufsalltag, bei den sozialen Sicherungssystemen, zuletzt durch die Coronapandemie. Viele Leute haben die Nase voll von Veränderungen.

Dabei ist es genau andersherum: Angesichts der Veränderungen, die ein ungebremster Klimawandel für die Welt und auch für Deutschland brächte, verblassen die Umbauten, die zur Senkung der Treibhausgasemissionen nötig sind. In Wahrheit bedeutet nicht Klimaschutz eine große Veränderung – vielmehr würde ein Verzicht auf Klimaschutz unser aller Leben auf den Kopf stellen.