Was braucht es, um MAGA zu blockieren, auf eine Weise, die uns mehr als nur eine Verschnaufpause und vorübergehende Linderung von autoritärer Herrschaft verschafft? Dazu habe ich in meinem letzten Artikel einige Hinweise gegeben (vgl. Elbaum 2025). Ziel ist es, bis 2028 eine neue Regierungskoalition zu etablieren, die den Weg zu tiefgreifenden strukturellen Reformen einschlägt. Um dies zu erreichen, müssen wir:
– eine starke Synergie aus Massenwiderstand und erfolgreichen Wahlkampagnen aufbauen. Das heißt öffentliche Proteste, Arbeitskämpfe, zivilen Ungehorsam und kollektive Verweigerung ausweiten, um MAGA-Angriffe abzuwehren und demokratische Rechte zu verteidigen, einschließlich des Rechts auf Wahlen, die gewissen Standards (einigermaßen frei und fair) genügen. Darüber hinaus gilt es, MAGA-Kandidat*innen bei den nationalen und regionalen Wahlen 2026 und 2028 zu besiegen, damit eine Anti-MAGA-Koalition die Bundesregierung übernehmen und ihre Stärke in blauen, lila und roten[1] Bundesstaaten ausbauen kann;
– den progressiven Flügel der breiten Anti-MAGA-Koalition so stärken, dass er: a) die politische Ausrichtung der Wahlkampagnen gegen MAGA auf allen Regierungsebenen bestimmen, b) sowohl die Innen- als auch die Außenpolitik einer Post-MAGA-Bundesregierung maßgeblich beeinflussen und c) zumindest in einigen blauen Bundesstaaten Regierungskoalitionen anführen kann, während es in den lila und roten Bundesstaaten darum geht, progressiven Stimmen mehr Gewicht zu verleihen. Wenn uns dieser Durchbruch nicht gelingt und wir am Ende eine Bundesregierung erhalten, die keine substanziellen Veränderungen liefert, wird MAGA die Gelegenheit haben, mit voller Wucht zurückzukehren.[2]
Neue Initiativen und Mamdanis großer Erfolg
Eine Zunahme des Widerstands gegen MAGA war bereits im Gange, als mein letzter Beitrag im Juni veröffentlicht wurde. Dies zeigte sich sowohl in spontanen als auch in organisierten lokalen Aktionen gegen Entführungen durch die Einwanderungsbehörde ICE, begeisterten Menschenmengen bei der »Anti-Oligarchen-Tour« mit Bernie Sanders, Alexandria Ocasio-Cortez und anderen prominenten Progressiven, Protesten gegen die US-Militärhilfe für Israel und die Repressionen gegen Aktivist*innen der Palästina-Solidarität, Organizing-Kampagnen des Federal Unionists Network, der landesweiten Mobilisierung von Hands Off und schließlich dem riesigen Zuspruch zu den »No-Kings-Demonstrationen« am 14. Juni.
Seitdem hat die Trump-Regierung ihre umfassenden Bemühungen zur Konsolidierung autoritärer Herrschaft forciert. Der Vorstoß der Republikaner in Texas, die Trumps »Ratschlag« befolgten und durch rassistisches Gerrymandering[3] fünf Sitze im Repräsentantenhaus stehlen wollen, die Übernahme der Kontrolle der Polizeikräfte in Washington, DC, durch die Bundesregierung sowie die Entsendung der Nationalgarde in die Hauptstadt, waren die ersten Eskalationen. Seitdem hat Trump die Nationalgarde nach Portland und Memphis geschickt sowie mit der Entsendung von Truppen nach Chicago und anderen Städten gedroht, während die Brutalität von ICE zugenommen hat.
Der Widerstand hat sowohl was die Zahl der Beteiligten angeht als auch hinsichtlich seiner Militanz an Stärke gewonnen. So sind die spontanen Aktionen und Blockaden, die sich gegen die ICE-Maßnahmen richten, größer und ausgefeilter geworden, und es haben basisorientierte Mobilisierungen gegen den Bau neuer ICE-Haftanstalten und gegen Vereinbarungen zwischen örtlichen Strafverfolgungsbehörden und ICE stattgefunden.
MoveOn[4] hat eine Kampagne gestartet, die junge Progressive dazu motivieren will, »für Ämter zu kandidieren«. Transrechte waren ein besonderer Schwerpunkt bei den »Pride-Märschen« im ganzen Land, die eine große Entschlossenheit zum Ausdruck brachten, sich gegen die Bemühungen von MAGA, LGBTQ+-Rechte zurückzudrängen, zur Wehr zu setzen. Schwarze und andere antirassistische Gruppen und Initiativen waren führend bei den landesweiten Aktionen »Good Trouble Lives On« am 17. Juli, dem fünften Todestag des SNCC[5]-Anführers und Kongressabgeordneten John Lewis. Eine Vielzahl nationaler Organisierungsnetzwerke initiierte die Kampagne »The Big Betrayal: How We Fight Forward« (Der große Verrat: Wie wir weiterkämpfen) und mobilisierte mit einem Massenaufruf am 30. Juli gegen die »Big Ugly Bill«.[6]
