Der indigene Chronist Juan de Santa Cruz Pachakuti Yamki hat 1613, ein Jahrhundert nach der Ankunft der Spanier in der Neuen Welt, eine Zeichnung hinterlassen. Dieser können wir das Weltbild entnehmen, in dem er sein Verständnis von sozialer, lebensnotwendiger und kosmischer Ordnung beschreibt (vgl. S. 77).
Gegen die Perspektive eines linken Gesellschaftsprojektes, das einen Bruch mit dem Kapitalismus einschließt, werden drei grundlegende Argumente angeführt.
1 | Gesellschaftliche Brüche münden in Terror und Diktaturen, weil sie nicht nur die bestehende, sondern Ordnung an sich auflösen. Zivilisatorische Schranken werden niedergerissen, archaische Triebkräfte setzen eine Spirale der Vernichtung in Gang. Revolutionen fressen ihre Kinder. Tatsächlich entsprechen Revolutionen kritischen Schwellen, in denen (auch) unkontrollierbare Dynamiken freigesetzt werden. Allerdings »ereignen« sich Revolutionen ebenso sehr, wie sie »gemacht« werden. Sie sind Ausdruck tief liegender gesellschaftlicher Veränderungen und des Willens, herrschende Verhältnisse umzustürzen.