Weltweit eskaliert die Gewalt und meist sind es religiöse Spaltungen, an denen Konflikte ausgerichtet werden. Es ist die Religion, die Menschen bewegt, Revolten befeuert und der Empörung über das
wirkliche Elend eine Stimme gibt. Die Grenze zwischen Opium und Protestation ist nicht immer leicht zu ziehen. Was hat die Renaissance der Religion in der organischen Krise zu bedeuten? Von Hamas bis Tea Party sind es religiöse Kräfte, die Alltagserfahrung bearbeiten, Lücken sozialer Reproduktion stopfen und Gemeinsinn stiften, wo Konkurrenz soziale Milieus zerstört hat. Wie gelingt es ihnen, das Leiden an der Welt zu fassen und doch so oft den Weg aus dem Jammertal zu verstellen? Und was bedeutet das für die Linke angesichts maroder Strukturen sozialer Daseinsvorsorge?