Strategien in der Pandemie müssen die Linke auch darüber hinaus tragen
„…verglichen mit seiner Leistung sinken die Klassiker zur Bedeutungslosigkeit herab“ schrieb Joseph Alois Schumpeter über Marx
Das Buch des französischen Soziologen Didier Eribon „Rückkehr nach Reims“ hat es in wenigen Monaten zur vierten Auflage gebracht. Die Resonanz im Feuilleton (Zeit, SZ, Welt, Junge Welt,
Kann die Subalterne sprechen? geht auf einen Vortrag von mir mit dem Titel Macht und Begehren (Power and Desire) vom Sommer 1983 zurück. Ich versuchte gerade, mich aus dem Bann von Foucault und Deleuze zu befreien. Zugleich war dies wohl der Zeitpunkt, an dem sich Derrida der Politik zuzuwenden begann. Im Zentrum meines Schaffens stand damals die französische Theorie, standen Yeats und Marx – ich war auf Europa konzentriert. Aber ich spürte, dass die Zeit reif war für eine Veränderung. In meiner anfänglichen Euphorie wandte ich mich dahin, woher ich gekommen war, ich besann mich auf die (soziale) Klasse, aus der ich stammte.
Ein Moment der Schwäche der Linken liegt darin, dass sie selbst keine Klarheit und keinen Konsens über ihre Ziele hat.
Die aristotelische Politik ist die erste systematische Reflexion auf politische Verhältnisse und definiert den Menschen als politisches, staatenbildendes Lebewesen. Diese Eigenschaft teilt er mit Bienen, Ameisen und Kranichen – zum Beispiel – und unterscheidet sich damit von den unpolitischen Lebewesen. Aus der Gruppe der staatenbildenden Geschöpfe ragt der Mensch dadurch heraus, dass er, wie es heißt, ›in einem höheren Maße politisch ist‹. Dieser Umstand verdankt sich seiner Sprachbegabung.